17.11.2009 Peter Piek @ Jet Lounge, Amsterdam NL

Nach dem ich mir am freien Tag einen heftigen Muskelkater bei Luckas buy cialis 5mg Konsolenspielboxen geholt habe, steuern wir Amsterdam entgegen. Um unsere Spritkasse aufzubessern, nehmen wir auf langen Fahrten Mitfahrgelegenheiten mit, die so zu einem verhältnismässig günstigen Preis eine lange Strecke fahren können. Heute ist es ein Filmmensch aus Zypern, der von Filmfestival zu Filmfestival reist. Wir planen unsere Ankunft auf 17 Uhr, obwohl wir eigentlich am liebsten viel früher in Amsterdam sein würden, um uns die Stadt noch anschauen zu können, aber wer Amsterdams Parkgebühren kennt, weiss, dass wir uns das niemals leisten können. In der Jet Lounge ist natürlich auch noch niemand da, als wir ankommen, dann fahren wir eben zum anderen Club, in dem heute auch noch Peters Konzert stattfindet. Ja, Peter, darf hier heute gleich zwei Mal spielen. Er hat vor zwei Wochen irgendwo in Potsdam an einer Fahrplantafel per Zufall John Watts, den Sänger der Britischen 80er Band Fisher Z, den er auch persönlich kennt getroffen, mit ihm etwas blabla gemacht und somit einen spontanen Supportauftritt an Watts Konzert, im nur gerade mal feinsten Laden Amsterdams, nämlich im Paradiso gemischelt. Beim Paradiso ist die Parksituation nicht besser und im Künstlerparkbereich ist schon alles mit anderen Tourbussen zugeparkt, also müssen wir leider doch 4 Euro für eine Stunde Auto alleine lassen hinblättern.
Wir dürfen mit Peter zum Soundcheck rein. Peter spielt hier alleine mit der Gitarre und der Laden übertrifft wieder mal alles was ich bislang gesehen habe. Aber Lucka und ich haben eigentlich überhaupt nichts mit der Sache zu tun und das einzige, was wir davontragen, ist ein Backstagepassarmbändchen vom Paradiso, das wir den Rest der Tour tragen werden, ohne je da gespielt zu haben.
Während Peter vor vollem Haus drei seiner Songs zum Besten geben darf und dabei herausfindet, dass die 80er Fans mittlerweile auch schon ziemlich in die Jahre gekommen sind, fahren Lucka und ich zur Jet Lounge und krüppeln das ganze Equipment eine schmale Treppe hoch, während der Amerikanische, seines Zeichens sehr erfahrene Exberufsbassist für 20 Jahre seines Lebens, langsam Angst um seinen Laden kriegt, als er die ganzen Dezibelwaffen sieht, die wir aus unseren Taschen auspacken. Mangels Platz kann ich nur die Hälfte der Schlagzeugteile, die ich auf dieser Tour benütze aufstellen und die Drumstickabnützung wird heute gleich null sein, denn der Expunkrocker, dem der Laden gehört, versucht mich schon wieder zum Besenspiel zu überreden, was ich ihm aber entschieden ausrede. Lucka ist mittlerweile sehr still geworden, was bedeutet, dass der Magen einen absoluten Tiefststand erreicht hat. Mir geht es mindestens genau so und wir gesellen uns in die Pizzeria nebenan und nutzen die Wartezeit bis Peter im Paradiso abgesahnt hat, um uns zu sättigen.
Peter taucht nach 9 Uhr auf, ebenfalls hungrig und tut mit seiner Freundin erst mal das Selbe wie wir vorher, während der Amerikaner uns Plastikdollars für unsere Konsumation aushändigt. An der Bar sitzt auch eine Wiener Singer/Songwriterin, die momentan in Amsterdam Konzerte spielt und uns anscheinend von einem Konzert letztes Jahr in Wien kennt und der Holländer, der uns hier als Supportact und Publikumsmagnet (für 5 Personen, wohl bemerkt) unterstützt, greift bald in die Tasten und spielt seine zwei kurzen, freakigen und ziemlich witzigen Sets an einem Stück. Später wären dann wir dran und der Ami fragt mit seiner heruntergekommenen Stimme „Where the fuck is your fucking singer??“ Woher sollen wir das wissen? Und wir erzählen ihm die Geschichte aus Leipzig, Moritzbastei, Herbst 2008. Ami gröhlt. Irgendwann ist Peter dann doch am Start, hat sich eben nur schnell zwei „Vorgerollte“ besorgt und jetzt drehen wir die Verstärker noch leiser als jemals zuvor. Wir beginnen zu spielen und die erste Hälfte des Konzerts begleitet uns ein kaum erträgliches Fiepen und Brummen der Lautsprecheranlage, die total ungünstig für Konzerte eingebaut ist und zudem wohl falsch bedient wird. Irgendwann findet dann der Amerikanische Punkrockveteran heraus wo es koppelt, behebt das Problem, kippt stolz einen Whiskey runter und erklärt dem halben Publikum seine Heldentat. Obwohl wir unglaublich leise spielen, haben wir unglaublichen Spass und das Publikum applaudiert unglaublich laut für seine Grösse. In einem Song, den ich zum grössten Teil einarmig spielen kann, proste ich dem Ami mit der anderen Bierglas haltenden Hand zu, da er eben so nett war und uns ein zusätzliches Freigetränk in den Bühnenbereich gebracht hat. Meine Geste bringt ihn schier aus dem Häuschen, was mich motiviert, des Öfteren mal ein Bisschen die Stöckchen in die Luft zu werfen, wenn ich sie nicht gerade zum Spielen brauche.
Am Ende des Konzerts fragt dann die Wienerin, ob sie auch noch ein paar Songs spielen darf, was wir ihr natürlich erlauben und ganz am Ende begleiten wir sie auf ihren Wunsch noch spontan bei einer Instrumentalnummer. Sie spielt Klavier und wir unsere Instrumente. Da der Sound im Bühnenbereich aber so schlecht ist, dass man das Klavier kaum hört, müssen wir ihr die ganze Zeit auf die Finger schauen, um zu wissen was sie spielt. So neigt sich der Abend dem Ende zu und wir haben die Wahl zwischen Jugendherberge (mit Kosten verbunden) und Schlafen im Club (eingesperrt sein bis 10 Uhr). Da der Club sehr gepflegt ist, nicht stinkt und einigermassen bequeme Sofas hat, entscheiden wir uns ausnahmsweise und gegen meine Prinzipien dafür, hier das Nachtlager aufzuschlagen. Punkt 10 Uhr morgens kommt der Ami dann zurück um uns raus zu lassen und giesst sich als erstes Mal einen Burbon ein.

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