Musik


6
Feb 12

Tourtagebuch – ich komm nicht mehr hinterher..

Inzwischen bin ich schon dreimal woanders..
aber was solls hier gehts weiter mit dem tourtagebuch..:

dann geht es richtung süden. ich soll eine houseshow spielen in einem kleinen studentenstädtchen namens Corvallis. ich mag houseshows. das sind eigentlich die besten konzerte.
auf dem weg kaufe ich mir schuhe. mein einzigstes hobby wenn ich auf tour bin neben fotos analog mit film machen ist es schuhe kaufen. typisch amerikanisch vans. blaues leder. schmucklos aber gut.
und verdammte 30 dollar. yeah. egal. corvallis ist winzig. ganz nett aber. das haus wo ich spiele fällt fast auseinander. die kids die da sind sind alle high. denen fällt vor langeweile nichts ein als irgendwie drogen zu nehmen. ok. warum nicht. meine vorband ist scheisse, aber was solls. ich spiel ein kurzes gefeiertes set. dann fahren wir noch bisschen in dem ort rum. dahin und dort hin. mann muss ja alles mal gesehen haben.. leider werd ich dann noch von der polizei angehalten weil!
man höre und staune weil ich auf einer einbahnstrasse links in die rechte spur abgebogen bin. man muss aber erst in die linke spur. da ich nicht wusste das es eine einbahstrasse ist, es verdammt dunkel war und ich dachte besser mal kein geisterfahrer sein. geht aber alles gut. dieses flackern der lampen der cops ist wie in der disko. eigentlich besser als in der disko.
ich bleib dann noch einen halben tag und würde gern noch viel länger in diesem kleinen ort bleiben. aber ich freu mich auch auf heute abend denn ich spiele in Bend, Oregon gemeinsam mit Matt Hopper. und Matt ist einfach mal der coolste typ den es gibt. ausserdem kann er Lachs genial zubereiten.. Die Route führt über eine kleinen Nebenstrasse durch den Willamette National Forest. Es geht einen kleinen Fluss entlang. ich halte an obwohl ich kaum zeit habe und kletter und springe ein wenig von stein zu stein. es ist unglaublich was man von einem fluss lernen kann. er ist immer derselbe aber das wasser ist immer neu. ich rauche meinen letzten krümel grunzeugs und treffe Matt vor dem Club in Bend.
die Besitzer sind nett. Matts Drummer ist auch mit am start. er hat aber kein drumset. gott sei dank habe ich eines im auto. den amp hole ich auch noch raus. ich spiele als erster. Dann spielt Matt. und dann als wir alle schon heiden betrunken sind spielen wir noch ein paar songs zusammen. möglichst laut und in mitten der leute die anfangen zu tanzen und zu johlen. ein wirklicher spass. das einzigste doofe ist das Danny’s gitarren amp einfach müll ist und irgendwann nach nicht alzu langer zeit den geist aufgibt. zwischen durch immer so aussetzer hat. was machmal ganz gut klingt aber auf die dauer echt nervig ist. ich habe lust den amp so richtig rock’n'roll einfach zu zerkloppen. denke mir aber dann das es wohl nicht so ne gute sache wäre und versuche mich stattdessen zu arrangieren.
am morgen gibt es ein leckeres frühstück auf einer holzterasse mit Cascadesblick. so gefällt mir das.
heute muss ich ja nur noch nach Seattle..

Bend – Seattle sind 6 stunden. zum teil über kleine strassen durch die berge.
und was für eine fahrt mal wieder. die strecke entlang der Cascades ist toll. tolle Räume tun sich auf. tiefe Schluchten. weite hochebenen und immer drei 4 berge die herausragen wie der Mount Hood. ich muss oft anhalten weil es einfach zu gut. ist die sonne scheint es ist ein wunderschöner tag. dummerweise weis ich nicht genau wo ich hin muss in Seattle. nur Seattle weis ich aber das ist ja immerhin schon mal was.. dadurch das ich immer anhalte muss dauert die fahrt ewig. als es dunkel wird bin ich noch nicht mal ansatzweise in Portland was noch nicht mal auf der hälfte der strecke liegt. aber ich hab nichts vor heute. muss nur heute noch in Seattle ankommen.
da ich eine Ausstellung habe. Yeah! Meine erste Ausstellung in den USA, und zeit haben will alles gut vorzubereiten.. als es dunkel wird ist die fahrt dann nur noch halb so schön. ich muss bei einem mcdonalds halten weil ich noch mal in internet gehen muss. habe leider kein telefon was das kann.
hoffe die adresse herauszufinden wo ich hinmuss. Space Seattle, Alaskan way. direkt an der waterfront. gegen eins komme ich in Seattle an. ziemlich surealles setting. erst ewig nichts dann biegst du um einen berg herum und dann hast du alles auf einem direkt vor dir..
dann gleich vom highway runter und dann halten weil ein güter zug an dir vorbeifährt. ewig lange warten. dann bin ich auch schon da. Irgendwie ist es geil nach Seattle zu kommen. auf den touren vorher hab ich es nie hierhin geschafft es ist noch mal so weit weg von Los Angeles.. und gerade wegen seiner Musikalischen Bedeutung als Hauptstadt des Grunge ist es wichtig. oder es fühlt sich zumindest so an.

ich komme also in dieses alte backsteingebaude mit den hohen fenstern. erreiche die galerie
sie ist offen, aber niemand scheint da zu sein. ein schöner grosser und sehr hoher raum diese galerie. perfekt für meine ausstellung, fast schon etwas zu gross da ich ja nur zeichnungen ausstellen kann die ich auf der tour gemacht habe. ich hole meine sachen aus dem auto. unten treffe ich einen sehr schmitzigen und mir bestimmt um zwei köpfe kleineren irgendwie beeindruckend frischen schauspieler lebemann typen.
der bringt dann auch gleich seine neue freundin mit an. einen ganzen kopf größer als er. witzigerweise gehört er zur galerie. wir gehen also zu dritt nach oben.
reden noch über dies und jenes. er verschwindet dann mit seiner neuen bekanntschaft. leider nicht alzu weit.. er hat nur einen halben raum den man von der galerie aus über eine leiter erreicht. leider hat der raum keine tür und auch kaum sichtschutz. so bin ich also fastmitten drin als die beiden sich dann da sozusagen vernaschen. am nächsten tag kaufen wir farben für die bevorstehende Malaktion auf die ich mich schon die ganze reise über gefreut habe, und die künstlerisch vielleicht das wichtigste ist was auf der reise passieren wird. und ich hoffe das mich diese aktion inhaltlich vorranbringen kann..

Also die Seattle Show mit dem Titel “Moment Of Creating”
folgendes Setting: Ein grosser und hoher Raum. ca 12 x 10 Meter ca 6 Meter hoch. Zu Einer Seite Fenster. Gegenüber der Fenster ist der Eingang zur Galerie Rechts und Links geweiste Wände.
Links eine Lehre Leinwand (auf Holzplatte, ca 6 x 4 Meter) Rechts hängen wir die Zeichnungen die auf der Tour bisher entstanden sind. 22 Stück etwas größer als A3 in 3 Reihen übereinander. Das Schlagzeug steht so das man sich ransetzen kann wenn man herein kommt. mit Blickrichtung zu den Fenstern. So das man nach vornrechts schauend die Zeichnungen und nach vorn links schauend etwas weiter weg die Lehre Leinwand sieht. Im Raum befinden sich ausserdem noch eine alustikgitarre, eine E-gitarre, angeschlossen an einen Orange stack und zwei Mikrofone angeschlossen an eine Soundanlage. Beides ist an und erzeugt ein Rauschen. Die Mikrofone sind auf die Zeichnungen gerichtet. So gestellt das ich mich mit Gitarre davorstellen kann und wenn ich einen Song spiele die lehre Leinwand betrachte. Die Aktion soll öffentlich stattfinden. Ich bin mir nicht sicher ob ich das gut finde, da ich das gefühl habe das ich gern bei mir sein will. nicht abgelenkt, einfach bei der sache. Das könnte für mich als Künstler wichtig sein mich ein stück weiter bringen und ob dann dabei 5 oder 10 oder 100 zuschauen ist ansich doch egal. Vielleicht ist es gut ein publikum zu haben um es dann machen zu müssen um dann nicht zu sagen. Nee. zu kompliziert.”Moment Of Creating” ist eine begehbare Installation in der zu einem bestimmten Zeitpunkt eine Performance stattfindet. Eine Collagen artig angeordnete Sammlung von auf gehangenen runden Malereien auf der einen, und eine unbemalte Leinwand mit davor liegenden Farben und Pinseln auf der anderen Seite sowie verschiedene Instrumente, darunter ein Schlagzeug, E-Gitarre mit Verstärker und Effekten, Mikrofone und Verstärker (funktionabel angeschlossen und in Betrieb), die sich zwischen den Bildern und der unbemalten Leinwand befinden, sind Bestandteile der Installation. In der Performance soll von den fertigen Bildern ausgehend zwischen Musik und Malerei ein Dialog erzeugt werden, durch diesen letztendlich das neue Bild entstehen soll. Die fertigen Bilder werden dadurch über Musik über verschiedenen Ebenen in ein neues Bild transformiert. In der Arbeit geht es mir um den Dialog zwischen Malerei und Musik, und um den Dialog der sich verändernden Arbeit mit dem Publikum und der Außenwelt. Durch die drei Zustände der Installation soll das prozesshafte und vergängliche zum Ausdruck kommen, aber auch die Möglichkeit zur Synthese und zum Neuen. So oder so ähnlich war es dann auch. Es dauerte ca 4 stunden wobei eine stunde ein spaziergang in Seattle war. So eine Art Malpause. Ich habe viel gelernt dabei. Unda ja es hat mich künstlerisch weitergebracht. Das war also der Grund der ganzen Reise dachte ich mir. Gut. am nächsten Tag schaue ich mir das Independence Day Feuerwerk an. Ziemlich beeindruckende Angelegenheit. Ein durcharrangiertes Feuerwerk. bestimmt eine Stunde lang mit Musik und Choerographie. Übelst viele Leute waren da unterwegs. Viele Amerikaflaggen. Eine schöne Atmoshphäre und ich muss leider gestehen das das Feuerwerk wirklich gut war. riesig gross und sehr beeindruckend in seiner Aussage natürlich nicht gerade Anspruchsvoll dafür aber einfach und deutlich und kolossal. Und sehr dynamisch.

Apropo Kolosal. Jetzt befinde ich mich also am Anfang der Rückreise von Seattle nach Austin, die mich durch Oregon, Idaho, Montana, Wyoming, Colorado, Kansas, Louisiana, Arkansas und Oklahoma nach Texas führen wird.


26
Okt 11

Portland / Peter Piek Tourtagebuch Nachtrag

Nachtrag:
ich spiele dann noch mal einen abend in Boise. ich mag die hitze des sommers hier. es ist heis aber trocken so wie in Madrid. ich spiele ein gutes set diesen abend. die schmach zwei abende zuvor wo ich mich weigerte zu spielen muss ich ja irgendwie wieder wett machen. ich geb mir also mühe. und mir ist es egal was das publikum denkt. das ist meist die beste vorraustsetzung für ein gutes konzert. ich leihe mir ein fahrad aus. mit einem fahrad zu fahren fühlt sich immer so angekommen an. ich fühle mich auf einem fahrad immer wie zu hause, egal wo ich bin.
als tourist fährt man einfach kein fahrad oder? jedenfalls kein normales. ach wie auch immer. ja ich fühle mich wohl. langsam ist das die hälfte der tour und mich beschleicht ein gewisses wehmutsgefühl. ich meine Boise ist irgendwo schon am Arsch der welt. hier kommt eigentlich niemand wirklich her. zumindest kein europäer. und werde ich hier jemals wiederherkommen? wäre es schlimm nicht wiederzukommen. ich liebe das leben einfach so sehr, dass es nicht schön ist es vorbeiziehen zu sehen. das leben ist im nachhinein vielleicht wie ein blitz. knall. dann ist es auch schon vorbei. oder wenn es leise ist ist es wie ein laubblatt was einfach lautlos vom baum fällt. eine schöne kurve hinzulegen. das ist es wonach es dabei geht. dann unten angekommen. ist es vorbei. der flug ist vorbei. ich packe also die sachen das eqiupment ins auto. das meiste davon brauche ich ja leider nicht.
oder es geht nicht und ich kann es nicht gebrauchen. mit Danny Malone was zu planen. heist nichts zu planen. ich fahre von Boise Idaho nach Portland Oregon über die Cascades drüber vorbei an Baker City entlang einiger staustufen des ziemlich gigantischen Hood Rivers und dann irgendwann nach 2/3 der strecke mit dem Mount Hood direkt vor der Nase geht es nach Portland, Oregon.

Idaho Richtung Oregon

Idaho Richtung Oregon

Entlang der Grenze von Orgenon und Washington in richtung Portland

Entlang der Grenze von Orgenon und Washington in richtung Portland

Mount Hood auch im Sommer mit Schnee auf dem Gipfel. einfach hammer. es zieht sich allerdings ziemlich lang hin. und als es dunkel wird und ich immer noch nicht da bin, geht es es mir auf den sack im auto zu sitzen. ich bin verabredet in Portland. und habe mir vorgenommen geld zu gewinnen. Ich habe von einem open mic in Portland gehört wo sich die szene trifft und wo der jeweils beste 50 dollar gewinnt. das sind immerhin 1 1/2 tanks voll mit benzin. eigentlich mag ich open mics nicht aber das ist ein ansporn. ausserdem hab ich nichts zu tun. mein eigentlicher gig in Portland ist erst morgen. Ich komme dann also In Portland an treffe meine Verabredung. Dann geht es zum open mic. Was soll ich sagen. ich hab tatsächlich gewonnen :) das war cool. ich hab aber auch die besten Songs gepielt. Girona und was noch? irgendwas schnelles noch. ok dann am nächsten tag ist der gig. die venue sieht hammer aus von aussen. von drinnen ist es allerdings ein ziemlich geruntergekommener Punkschuppen.
aber egal. ich rein. soundcheck. und spiele. ein paar freaks waren eher zufällig da. Macht wenig Spass zu spielen. Ich beschliesse Postkarten zu schreiben. überhaupt entäuscht mich Portland ein wenig. es hat schon Größe irgendwie und Spannend ist es auch. Alternativkultur gibt es auch. ich hatte viel gutes über die stadt gehört. aber irgendwie trotzdem. ist eine stadt die ihre riverside mit einem highway zubaut schon dämlich.. ausserdem ist es hier kalt. und das obwohl ich eben in Boise noch geschwitzt habe..

Hawthorne Theatre in Portland, hier drin fand mein erster Portland gig statt..

Hawthorne Theatre in Portland, hier drin fand mein erster Portland gig statt..


25
Aug 11

BOISE und McCall Idaho, Peter Piek Tourtagebuch, Interview mit Matt Hopper

am nächsten tag jedenfalls fahren wir durch das wunderschöne idaho bergland von boise nach norden in das kleinste kaff welches man sich vorstellen kann. natürlich um ein konzert da zu spielen. Matt Hopper der mich begleited selbst ist von der landschaft begeistert obwhol er ja eigentlich da wohnt.. wir drehen auf der fahrt ein interview und berauchen uns auf der fahrt. ich bin gut gelaunt schliesslich sollte ich heute die fetteste gage der tour verdienen. geld kann also doch wenigstens einen verübergehend gut launen.. im radio läuft deutsche klassik. passt perfekt zur landschaft die auch etwas alpines hat. nur ohne menschen. der ort des gigs ist 3 stunden entfernt an einem see und hat weniger einwohner als meine hände haare. also ungefähr so 100. McCall. dann ist aber der halbe ort zu meinem gig versammelt dazu gibt es eine verdammt geile pizza: Crusty’s spezial pizza mit Preiselbeeren und Elch und chili. eine hammer kombination. ok der sound ist nicht so toll und das keyboard welches ich von Danny mitgenommen habe erweist immer mehr mängel auf. das sustain pedal geht nicht. ansonsten ist das ein prima, ein wirklich schwebender tourtag. wir bleiben dann da spielen noch ein paar songs später abends an einem lagerfeuer mit den lokalen schönheiten und fahren dann tags drauf zurück nach boise. aber und das haben wir uns schon vorgenommen halten unterwegs an und wandern einer alten zugtrasse entlang durch die berge.
wirklich. ich liebe die usa. nicht immer. und es ist bestimmt nicht so schön da zu wohnen, aber da auf tour zu sein ist klasse. vor allem ist es das roadtrip-land..

Interviews mit Matt Hopper auf dem weg von Boise nach McCall


1
Aug 11

San Francisco California und BOISE Idaho, Peter Piek Tourtagebuch

Nevada

ok ich bin schon wieder zu hause. hatte einfach keine zeit tagebuch zu schreiben.
aber ich versuche es jetzt nachzuholen und das zu schreiben was mir noch einfällt und das was ich
beschreiben kann. Am nächsten tag fuhr ich nach San Francisco. natürlich nehm ich wieder die strasse am
strand entlang. wahnsinn. ich möchte überall hineinspringen und tue es doch nie. keine zeit. ich muss um
5 in SF sein. wenigstens kann ich immer mal anhalten. die strände nördlich von Santa Cruz werden immer
besser. ich werde ein haus hier kaufen und hier bleiben. ok. stau in SF. da ich die ganze zeit ohne
navigation fahre bekomme ich bammel. LA -> Santa Cruz von Flughafen zur Jam Session waren ganze 4 mal
abbiegen!! hier ist es ein wenig mehr und nur einbahnstrassen. egal. ich finde es. fahre zwar in eine
einbahnstrasse verkehrt herum rein. aber ich finde es. komme um 5 zum ersten gig. spiele ein paar songs,
trinke ein paar kaffees, veraufe ein paar cds und fahre dann zum nächsten gig. ein echt guter gig.
downtown. mit festgage. kein laufpuplikum. nur gezieltes publilkum. das ist gut. ich bin also gespannt
wie viel leute in SF zu einem peter piek konzert gehen. ich denke das niemand kommt. wieder erwarten
kommen doch tatsächlich ca 15 leute. ich gebe zu das ist nicht viel. allerdings. ich finde das sind 15
mehr als ich erwartet habe. also spiele ich so gut ich kann, ich gebe mir heute mal richtig mühe. meine
herberge ist fantastich. SF ist toll. eine meiner lieblingstädte überhaupt. am nächsten tag spiele ich
ein wohzimmerkonzert in einem gay neighborhood. toller raum mit klavier. in machhinein.vielleicht das
beste konzert der tour. ok und jetzt fängt der höllenrit an. vielleicht kein höllenrit. ein rit durch
tollste landschaften. aber: ich muss gleich noch nach dem konzert losfahren das konzert am nächsten tag
um 7uhr abends in boise idaho zu schaffen. nach 3 konzerten in 2 tagen fahre ich also nach dem konzert
los. es sind 12 stunden. man verliert eine stunde wegen zeitzonenzeitumstellung und fährt durch nevada
und oregon. nachts komme ich noch kurz irgendwo zwischen Sacramento und Reno. da schlafe ich eine weile
im auto. ein paar stunden später geht es weiter. Nevade ist so herrlich entvölckert. so lehr und weit.
ich geniesse die fahrt. das war so schön. immer geradeaus. eistee. in winnemucca biege ich links ab und
fahre dann auf landstrassen weiter. links und rechts eine bergkette. geradeaus für ewig. herrlich.
ich baue mir noch einen joint und fahre. es ist klasse. indianerlandschaften. die grosse geste. wusch.
ich stelle mir das als malerei vor. sehr schwer. dann kurz vor Idaho eine baustelle. ich schreibe ein
paar postkarten. in boise finde ich das festival nicht. mein kumpel Matt Hopper spielt auf einem
festival und er lässt mich ein paar songs in seinem set spielen. ich finde es nicht Matt ist schon auf
der bühne als ich ankomme. keine zwei minuten später ruft er mich auf die bühne drückt mir seine gretsch
gitarre in die hand. da stehe ich also. die augen die boisianer auf mich gerichtet. die gitarre hängt
verdammt weit unten. ich spiele den neuen song. Girona. meinen langsamsten song. danach trete ich auf
den zerrer und spiele What About The Ladies. der sound ist gut. mich nervt das ich nicht tight im
rhythmus bin. ansonstn klappt alles.
Matt beendet sein Konzert, danach fahren wir in die Stadt wo wir ein weiteres konzert geben sollen.
aber irgendwie kann ich nicht. ich bereue das später noch oft. aber ich hab nicht gespielt.
ich weis nicht warum. es waren leute da. der sound war gut, es wurde sogar aufgenommen. einige leute
kamen zu mir und meinten sie wollten mich hören und hätten mich beim festival gesehen. ich sage: gern.
ich spiele dann später noch. aber. ich spiele nicht. keinen song. ich konnte einfach nicht mehr. nicht
das ich zu müde war. irgendwie war mein kopf einfach. ich habe immernoch keine ahnung. man kann in allen
situationen spielen. müde. voll trunken.. auf was weis ich. das ist nie ein problem.

Peter Piek San Francisco


6
Jul 11

Peter Piek Tourtagebuch – Los Angeles

Die beiden darauf folgenden tage spielen wir wir jeweils im Room 5 in Los Angeles.
John Elliot ist ziemlich bekannt in LA und auch Danny scheint da Fans zu haben ich mache mir also keine
Sorgen und zurecht mache ich mir keine Sorgen. Prima Raum. Guter Klang. nette und sehr nette Zuhörer.
Das einzig nervige ist das wir von den 10 dollar eintritt die jeder bezahlen muss nicht wirklich viel
bekommen und mir langsam das geld ausgeht. LA ist eben wie jede grosse Stadt überlaufen mit guter und
auch mit schlechter musik, und die clubs machen sich die dummheit der musiker zu nutze. schweine. egal
wie haben eine super zeit. ziehen dann zu John um der wohnt im stadtteil Silverlake auf einem hügel mit
skylineblick. Beiden gefällt mein Song Analyse so gut das wir dieses Video da aufnehmen..

Ach ja die Tage davor, mit der speziellen Situation in LA mit Danny Malone zu sein. Das brachte mich dazu mein
einzigstes Hobby (neben der fotographie) wieder auszugraben: Peter Piek’s Interview.
Danny Malone – Hang Out, Get Naked


30
Jun 11

Peter Piek – Tourtagebuch – Arizona und Californien

ok. der nächste tag kommt doch oft anders als man denkt. wir schlafen
gut aus. ich fühle mich wieder lebendig.
wir überlegen also was zu tun ist. Danny hat keinen bock auf den gig
in Flaggstaff. ich will das aber machen da es ein vorwand ist um den grand canyon noch mal zu sehen
und weil es spritgeld ist. leider auch nicht des gigs wegen.
ich bekomme eine mail von Flaggstaff mit der Nachricht das Mesa nicht zufrieden war.
das wir uns schlecht benommen hätten. hm. verdammt.
wir beschliessen nach LA zu fahren. Auf dem weg halten wir südlich von Joshua Tree
laufen einen canyon entlang. da gibt es eine menge Schrottgewehrmonitionsüberreste, pornos, eine menge zerschossen sachen. fernsehen und auch eine auto. zerschossene poster auch. wir nehmen dieses kleine video auf. die fahrt nach LA ist sehr schön. In LA treffen wir Danny’s Kumpel spielen soccer auf playstation und spielen Songs für ein paar leute am feuer im hinterhof.
Dann San Diego. Es sah nicht gut aus um San Diego. ich hatte ewig nichts von Jeans Wilder gehört der verprochen hatte sich um alles zu kümmern. gut nichts ist passiert, die show in SD wird auch gecancelt. ich hatte leute eingeladen. zu blöd. jedenfalls wir bleiben in LA und spielen playstation was zwar viel spass macht. mich kotzt aber trotzdem an das SD nicht geklappt hat. ich wollte da am strand herumhängen, umbedingt baden gehen und natürlich das konzert spielen. zwei shows gecancelt fast an einem tag das ist einfach zu viel für mich. ich denke ich hätte in Leipzig mein album aufnehmen sollen und nicht hier herumhängen und nach verdammt amerika fahren… überall hört man die musikszene sei besser. oder besser gesagt die zuhörerszene sei besser in europa. das stimmt in der tat. niemand geht auf konzerte von leuten die keiner kennt wie mich. man muss um alle kämpfen und wenn man dann publikum hat kann man nur hoffen das man einen guten tag hat und das beste daraus machen kann. wenn das dann aber gelingt. dann ist es genial. also was solls ich bin in LA. das ist nicht so schlecht. und wir spielen 2 konzerte hier morgen und übermorgen. wir fahren also zum strand gehen gut essen. das wasser ist übelst kalt. nebenbei zeichne ich viel für die ausstellung in Seattle.

Danny Malone’s Song “Sugar Water” perormed live by Danny Malone himself (left) and Peter Piek. recorded next to a burned out car, a pocket full of money and a dead body in southern California close to Joshua Tree National Park.


21
Jun 11

Peter Piek USA Tour – Tagebuch Teil 5

wir hatten also zwei shows in Phoenix eine gegen 7uhr die andere um 9uhr.
fuhren durch new mexico und durch halb arizona und kommen tatsächlich pünktlich zum konzert 1.
die erste zum geld verdienen und seele verkaufen die andere um einfach ein konzert zu spielen.
die erste show war in einem buchladen.
ein riesen buchladen so unpersönlich wie ein flughafen.
bookmans gigastore.

es gab keine anlage, keine leute, es war ablsolut grauenvoll.
es gab einen jungen der gespielt hat wie er uns mit dem luftraketenwerfer und luft pistole
wegpustet. dann musste der check noch umgestellt werden.
irgendwie wussten wir nicht wie wir da überhaupt spielen sollten.
wir haben dann was gegessen einfach die gitarren ausgepackt und gespielt.
es war ablolut eigenartig. Eine Grenzerfahrung. die absolte sinnlosigkeit.
Aber was solls wir hatten den check und fuhren zum nächsten gig.
rogue bar, grosse bar mit fetter bühne und anlage.
wir spielen abwechselnd alle instrumente durch und probieren viel aus.
werden vom publikum gefeiert die anfangs eher skeptisch waren und gelästert haben.
irgendwann lässt sich dann die gitarre nicht mehr stimmen.
sie lässt sich einfach nicht stimmen, und verstimmt sicht ganz schnell.
das verdirbt mir übel die laune und ich fange an leute zu beleidigen.
jedenfalls muessen wir dann ins motel ausweichen und versuchen den
teil des tages im bookmans zu vergessen. ansonsten war es ein schöner tag mit
einem schönen gig und toller landschaft. und einige sandstürmen.
wir sind einmal durch einen durchgefahren. das dauerte 2 sekunden.
wir nehmen uns vor am nächsten tag zum grand canyon zu fahren.