Peter Piek


18
Nov 12

Der Schweizer erzählt von der Tour mit dem Österreicher und dem Ostdeutschen im November 2012

München Hauptbahnhof. Samstag 17.11.2012. Zug nach Bern. SBB.
Ich berichte von einer 10tägigen Deutschland Tour mit Peter Piek und Bernhard Eder.

Eder

Peter Piek (rechts im Bild), mein MinRock Gefährte, Bernhard Eder (links im Bild) ein Songwriter aus Oberösterreich, Wohnhaft in Wien.
Es gab zwei Sets: Das eine Set war aus Perlen des MiniRocks von Peter Piek. Bernhard begleitete uns dabei mit Gitarre und Piano und im anderen Set begleitete die Peter Piek MiniRock Band Bernhard Eder, der auf dieser Tour sein neues Album vorstellte. Ganz viel zu spielen auch für mich! Ich spielte neben meinem MiniRock Schlagzeug, das immer noch für lange Hälse im Publikum sorgt auch Geige und Glockenspiel, was mir für die Tour eine Beförderung vom Schlagzeuger zum Musiker eingebracht hat. Für einmal schrieb ich mein Tourtagebuch nicht schön brav jeden abend um dann eine chronologisch korrekte Geschichte zu veröffentlichen, sondern geordnet nach Themen, die die Tour geprägt haben:

Proben
Keiner Zeit. Bernhards Zug hatte Verspätung…

Polizei
Passiert man die Grenze zum Freistaat Bayern in einem kleinen Van, 3 Insassen, davon einer mit Bart (Ich, Fahrer), Verdacht auf viel Gepäck, ist die Chance gross, einem grünweissen Auto zu begegnen, das einen kurzum mittels Leuchtreklame auf dem Dach auffordert zu folgen.
So geschehen, als wir von Düsseldorf nach Würzburg fuhren. Auf der Fahrt hat Bernhard (Österreicher) behauptet, Würzburg liege schon in Bayern, was ihm Peter (Ostdeutscher) nicht glauben wollte, bis wir dem erstbesten Würzburger Auto im Stau so nahe aufrückten, dass wir auf dem Kennzeichen die Staatsmarke sehen konnten: Bayern. Wenig später wurden wir dann von dem Cop in Lederhandschuhen unsittlich begrabscht. Die Prozedur dauerte allerdings nicht so lange. Die Polizistin, die sich bei der ganzen Sache durch blöde Fragen bei uns beliebt machen wollte, wusste dann halt auch nicht was MiniRock ist und so liessen sie uns ziehen, scheinbar ohne etwas bei uns finden zu wollen. Routinekontrolle.
Ein paar Tage vorher in Hamburg, Bernhard und ich waren noch nicht so richtig Wach, als Peter anrief und das Gespräch mit den Worten „Das Auto ist weg“ begann. Keine Angst, unsere Instrumente wussten wir in Sicherheit, die waren nämlich noch in der Hasenschaukel (der Club an der Reeperbahn, in dem wir am Abend vorher gespielt haben) und wo das Auto sein könnte vermuteten wir auch schon: In Polizeigewahrsam. Wir wollten halt am Abend noch etwas feiern, da es ein sehr gelungenes Konzert war und auch nette Leute da waren, so liessen wir das Auto vor dem Club stehen. Da war zwar eigentlich Parkverbot, das aber von niemandem ernst genommen wurde. Auch nicht von der Polizei. Die ganze Nacht stand das Auto da in der Reihe mit vielen anderen Wagen und die Polizei fuhr mehrmals vorbei, ohne sich darum zu scheren. Also wagten wir es, die Kutsche dazulasse, als wir gegen Morgengrauen zu schlafen gingen.
Die Polizei verriet uns gerne, wo wir unser Auto gegen wie viele Euros (Autsch!) freikaufen konnten.

Verspätung
Vom zweiten Tag an war in dieser Tour der Wurm drin, was unsere Pünktlichkeit anging. Wir haben uns stets bemüht, früh genug loszumachen aber irgendwie klappte es fast immer, dass der Soundcheck stressig wurde und das Konzert nicht ganz pünktlich anfangen konnte. Am ersten Abend in Leipzig war es ja noch einigermassen hinzukriegen. Aber am zweiten Tag, in Berlin, machten uns der Feierabendverkehr, der Regen, sowie tausend Baustellen und Umleitungen einen Strich durch die Rechnung. Bernhard und Peter behaupteten zudem stur, den Schokoladen auch ohne Navigationsgerät zu finden. Dann fanden wir auch noch ein Chaos auf der Bühne vor: Erst mussten Keyboardburgen und Giterrenpedalfelder von der nach uns programmierten Band weggeräumt werden. Der Tontechniker versank fast im Kabelsalat, bewahrte aber trotz der angespannten Lage Ruhe und kriegte uns rechtzeitig zum Klingen, so dass Bernhards Release Show für sein neues Album fast rechtzeitig losgehen konnte.
Die Hasenschaukel in Hamburg haben wir sehr pünktlich erreicht, obwohl Peter eine deftige Schelte aus Österreich kassiert hat, weil wir Bernhard in Berlin eine Stunde zu spät abgeholt haben. Wir gaben natürlich den Stau schuld aber eine Stunde früher hätten wir natürlich auch aufbrechen können. Grosse Stadt, anderes Zeitgefühl.
In Hamburg brachte uns die Angelegenheit mit dem verschwundenen Auto nicht aus dem Zeitplan, da wir es früh genug bemerkten. Bernhard und Peter gingen das Auto etwas ausserhalb abholen und ich wollte dann bei der Hasenschaukel schon mal die Instrumente zum Eingang räumen. Bis wir uns dort treffen würden, war aber noch etwas Zeit und ich bummelte noch etwas durch St. Pauli. Plötzlich rannten, aus allen Ecken kommend, Punks durch die Strassen. An der nächsten Ecke ein gewaltiger Lärm von einer Kundgebung und Minuten später Polizei überall wo man hinsah. Ich bewegte mich auf eine Polizeisperre zu, um mich lauter schwarz gekleidete Punks. Eine Strassenschlacht bahnte sich an. Ich dachte mir, einfach schön weiter gehen. Ich hab ja nichts damit zu tun. Dann fiel mir auf, dass ich ebenfalls schwarz gekleidet war. Irgendwie schaffte ich es noch gerade an der Polizeisperre vorbei, bevor der Showdown losging. Ich setzte ich mich in ein Restaurant und wartete, dass es endlich 17 Uhr wurde. Informierte mal meine Freunde, dass es eventuell Verkehrsbehinderungen geben könnte. Als ich dann um 17 über die Reeperbahn zur Hasenschaukel ging, herrschte da, wo sonst die Hölle los ist Totenstille. Kein Auto weit und breit, kaum Passanten. An jeder Ecke warteten Polizeibusse vollbepackt mit Grenadieren und um die Ecke bei der Hasenschaukel standen Panzer und Wasserwerfer (um denen Platz zu machen, wurde wohl auch unser Auto verschleppt). Das ganze Gebiet war grossräumig abgeriegelt, meine Freunde hoffnungslos im Stau festgeklemmt. Also gab es nichts anderes als warten. Ich ging ein bisschen herum und begegnete einem fetten Tier mit langem Schwanz, das vor mir über die Strasse huschte. Ein Penner fuhr auf einem Fahrrad vorbei und rief mir zu: „Eine Raddde!“
Das Konzert in Kiel an diesem Tag begann somit auch unter gehetzten Umständen und etwas zu spät. Wir kamen dank dem Scharmützel in Hamburg erst 20 Minuten vor Konzertbeginn an.
In der zweiten Woche besserten wir uns dann endlich. Wir waren pünktlich, dafür die Konzertveranstalter nicht immer. Meine Lektion in der ganzen Sache mit den Verspätungen war, dass ich lernen musste, mit leerem Magen ein Doppelkonzert zu spielen. Nicht jeden Abend aber oft genug.

Übernachtungen
Natürlich haben wir wieder mal alles erlebt. Richtige Hotelzimmer mit Frühstück ans Bett, Jugendherbergen mit bellendem Hund als Wecker, Selbstbedienungskünstlerhotel mit kuscheligen Schlafkojen, Sofas und Gästezimmer von Freunden oder Veranstalterwohnungen, wobei es da auch innerhalb der Kategorien unterschiedlichen Schlafkomfort geben konnte. Es kam einmal vor, dass wir um 2 Uhr nachts in eine heruntergekommene Höhle ohne Licht und Heizung gerieten, in deren Eingang ein beduselter Hippie bei Kerzenschein sass und das einzige, das in dem Haus wirklich funktionierte, war ein alter Bierflaschenautomat.

Essen
Wir waren nicht in Italien! Ich kann die Brötchen nicht mehr sehen und Döner und Pizza sollten vrboten werden.
Aber der eine oder andere Veranstalter hatte schon einen guten Koch!

Suppe

Kabel
Wir hatten von Anfang an immer eins zuwenig dabei. Da wir uns ja nicht für ganz so dumm wie ein Stück Brot hielten, gingen wir natürlich in Berlin, wo wir an zwei aufeinanderfolgenden Tagen zwei Konzerte hatten das fehlende Kabel kaufen. Beim Konzert am Abend im Cafe St. Gaudy stellten wir aber fest, dass es neudefekt war. Die Verspätung am nächsten Tag verhinderte es, es umtauschen zu gehen, also mussten wir immer eins im Club auftreiben. Irgendwie landete dann irgendwo so ein Kabel ungewollt beim Aufräumen in unserer Kiste und wir hätten somit wieder genug Kabel gehabt. Aber das Kabel war auch kaputt. Also mussten wir weiter mit Leihen auskommen, bemühten uns aber sehr, nicht mehr ungewollt eins mitgehen zu lassen. Dafür zerschnitt Peter beim letzten Konzert im schicken Rationaltheater in München das geliehene Kabel, weil er mit einer Schere zwei zusammengeklebte Kabel von einander lösen wollte. Eigentlich sollte man ja beim Tourabschluss sowieso noch randalieren und Equipment zerstören. Gerade wenn der Name auf dem Programm falsch geschrieben wurde. Er heisst nicht Peter Pieky! Jimi Hendrix hat schliesslich, als sein Name in München falsch geschrieben wurde, gleich mal die Gitarre zu Kleinholz verarbeitet.

Konzerte

LU99 Leipzig:
Eine Wohnung, die zu einem Konzertlokal umfunktioniert wurde. Alles sehr gemütlich. Es war voll, die Leute sassen auf Sitzkissen und Matratzen am Boden oder im hinteren Teil auf Sofas und hingen an Bernhards und dann, im zweiten Set, an Peters Lippen. Eine schöne Atmosphäre, um unser, erst an diesem Nachmittag gelerntes Repertoire uraufzuführen. Fast alles klappte, was nicht klappte, wurde so klappend gemacht, dass es niemand merkte. Bernhard legte den Grundstein für seine Ansagen. Sein neues Album handelt von der Trennung von seiner Frau und es ist ein Konzeptalbum. „Trennung mit Konzept“ warf Peter ein. Alle lachten. Doch das Konzept wurde nicht von ihm entworfen, warf Bernhard zurück.

Schokoladen/

Cafe St. Gaudy Berlin:
Auch ein ganz netter Schuppen. Im kleinen Saal mit kleiner Bühne hinter dem Cafe fand ein Songwriterabend statt. Es gab 3 Sets. Bernhard und Peter mussten sich eins teilen, dann kamen noch zwei andere Künstler, beide aus dem Ausland. Da wir erst in letzter Sekunde da hinein gebucht wurden und die anderen eh niemand kannte, war der Publikumsaufmarsch etwas mässig. Hauptsächlich Touristen. Wir waren in Berlin und kaum einer im Publikum verstand die Deutschen Ansagen von Peter und Bernhard.

Hasenschaukel Hamburg:
Der Laden ist ziemlich cool. Sieht ein bisschen aus wie ein Amerikanisches Drive In Restaurant in einem B Movie Horrorfilm. Hinter der pinkfarbenen Bühne gibt es einen Kamin mit künstlichem Feuer, an dem ich mir die Hände vor dem Konzert wärmte. Da das nichts brachte, war ich froh, wieder den Händereiber bringen zu können. Es war echt nicht gerade warm. Dafür war das Essen superlecker und es hatte auch schon gut Volk in der Hütte, als wir anfingen zu spielen. Erst Peters Set, dann Bernhards. Nach dem Konzert lernte ich Freunde von Bernhard kennen und was mit einem guten Konzert, das allerdings viel zu leise war (damit nachher der DJ so richtig aufdrehen kann oder was?)angefangen hat, ging amüsant weiter.

Prinz Willy Kiel:
Wir kamen erst nach unserem Konzert so richtig an. Aber das Konzert war trotz aller Hektik vorher toll. Der Laden war ziemlich voll. Willy und seine Angestellte waren sehr nett zu uns und wir konnten recht lange spielen. Es war Samstag und das wollte Peter nach dem Konzert ausnützen: Party in Kiel! Nicht so Bernhard und ich. Wir waren noch etwas ramponiert von Hamburg und legten uns nach dem Konzert schlafen.

Küchensessions Hamburg:
Sonntagnachmittag in einer Hamburger Mietwohnung. Jens, der die Küchensessions macht, liess uns in seiner Küche ein paar Songs spielen und nahm das Ganze in Ton und Bild auf, um es dann im Internet und angeblich auch im TV zu veröffentlichen. Es gab sogar Publikum: Zwei Personen. Mehr hätte auch nicht Platz gehabt.
Es war gut, mal kein stressiges Konzert zu haben. Hier spielten wir nur sechs Songs und es gab keinen Zeitdruck. Und danach hatten wird den Abend frei. Sonntag in Hamburger, drei einigermassen müde Musiker, die schon lange nicht mehr im Kino waren. Was tut man da? Let the Skyfall…



DomkellerAachen:
Der Domkeller ist gar kein Keller. Im Keller fanden wir nur die Toilette. Wir mussten unser Equipment über eine gefährlich enge und steile Treppe in den ersten Stock schleppen. Dort gibt es einen schönen, holzigen Raum, in dem wir uns aufbauten. Den Merchandise Tisch mussten wir wieder abbauen, da er zu viel Platz für Publikum weg nahm. Kopfschüttelnd folgen wir der Anweisung. Es war Montag, wer geht da schon auf ein Konzert? Scheinbar ganz Aachen; Der Laden war brechend voll und wir konnten zwei volle Sets von der Rolle lassen. Wir mussten uns aber ganz schön anstrengen um das Publikum zur Ruhe zu bringen in der vorherrschenden Pub Atmosphäre. Peter war zuerst dran und war auch ganz gut drauf in seinem Set. Aber in Bernhards Set machte er dann zu viele Fehler und war irgendwie abwesend, was nicht gerade eine tolle Stimmung zwischen den beiden nach dem Konzert hinterliess. Ich war aber in alter Montagsfrische und ging mit Bernhard noch ein Haus weiter, wo wir zufällig auf „Fans“ trafen. Es gabt viel zu lachen und eine Schlagzeuglektion morgens um 1.

mit

Brause Düsseldorf:
Eine kleine Bar an irgendeiner Strassenecke in Düsseldorf. Ich konnte die Stadt nicht leiden, sie stimmte mich depressiv. Zum Glück tauchten Leute aus Frankreich auf, die Peter kennt und es wurde doch noch heiter für mich. Jedenfalls nach dem ich, nach Hause telefonierend, vor dem Konzert um die Häuser geirrt bin und den Weg zurück fast nicht mehr gefunden habe. Da wir das Konzert Peter verdankten, begann Bernhard und es zog sich ein schöner Fluss durch beide Sets, die in einer wilden Zugabe von Peter endeten. Es flogen sogar Schlagzeugteile herum! MiniRock‘n’Roll!

Brause/

L Club Würzburg:
Peter warnte uns im Auto vor, wir sollen uns auf den schäbigsten Club, den wir je gesehen haben gefasst machen. Als wir ankamen, war es in dem kleinen Holzhaus in einem Industriegebiet zwar noch eiskalt, aber es war überhaupt kein schäbiger Ort. Mühle Hunziken in Mini Ausgabe. Bunt geschmückt, holzofenbeheizt und die komischste Musikanlage der Welt. Allerdings kriegten wir hier den besten Sound der Tour hin! Plötzlich war die Vorfreude ganz gross. Werbung wurde auch gemacht. Und das letzte Mal, als Peter hier war, sei es voll gewesen. Und wir konnten uns auf dieser Tour auch nicht über Publikumsmangel beklagen. Ein cooler Studentenclub mit den besten Voraussetzungen und keine Konkurrenzveranstaltungen. Doch irgendwann bekamen auch wir einen Hammer ins Gesicht. Schlappe zehn Zuhörer verloren sich im Raum vor uns. Dann mussten wir uns halt die Ultimative MiniRock Party einfach vorstellen und gaben für die Anwesenden das Beste.

Erfurt:
Abgesagt, gar nie Angesagt oder was? Dieses Konzert war eigentlich bestätigt. Der Typ in Erfurt, der es organisiert hat, hat nur vergessen, dem Club etwas davon zu sagen, dass wir kommen. Als der Club dann in aus den Medien von unserem Konzert erfahren hat, hat er sich bei uns gemeldet und erklärt, das wir es vergessen können, ein Konzert zu machen ohne zu fragen. Die Angelegenheit wurde als Kommunikationspanne abgetan und der Typ probierte es erneut bei einem anderen Laden. Ähnliche Geschichte. Also liessen wir es sein und ersparen uns den Umweg über Erfurt, wenn es da kein Konzert geben sollte. Schade. Es gab Fans und Radiointerviews, die uns erwartet hätten. Statt dessen fuhren wir nach Regensburg und machten uns einen gemütlichen Abend bei Peters Produzent.

Rationaltheater München:
Das letzte Konzert der Tour. Alles lief total entspannt. Ich genoss noch mal jeden Schritt. Soundcheck (ewig lange), während die Barkeeperin Mis en Place machte, Scheinwerfer richten, Hemd anziehen, Bühne schön herrichten, Essen holen um die Ecke, Radler trinken, hereintropfendes Publikum begutachten. Es wurde nicht brechend voll, aber es sassen Leute an allen Tischen und an der Bar, damit liess sich was anfangen. Der Raum sah wunderbar aus. Rote Samtwände und ein silberner Glitzervorhang hinter der Bühne. Ich habe das Rationaltheater vorher nie gesehen. Aber ich habe es mir genau so vorgestellt. Heute konnten wir noch mal alles geben, alles geniessen, wir hatten Zeit. Und die nahmen wir uns auch: Peter und ich spielten die Songs in Peters Set nicht so gehetzt wie sonst. Peters Produzent im Publikum wäre sonst eh ausgerastet. Die Stimmung war sehr gelöst und beide Künstler machten witzige Ansagen. Das Publikum war, bis auf die immer quatschenden Münchnerinnen am vordersten Tisch, sehr aufmerksam und machte alle Mitsing- und Klatschnummern brav mit. Wir verabschiedeten uns nach aufdringlich geforderten Draufgaben (Zugabe auf Österreichisch) von einer schönen Konzertreihe, die zwar unter etwas stressigen Umständen stadtgefunden hat aber von jedem der beteiligten gerne weitergeführt würde.

Rationaltheater/


6
Feb 12

Tourtagebuch – ich komm nicht mehr hinterher..

Inzwischen bin ich schon dreimal woanders..
aber was solls hier gehts weiter mit dem tourtagebuch..:

dann geht es richtung süden. ich soll eine houseshow spielen in einem kleinen studentenstädtchen namens Corvallis. ich mag houseshows. das sind eigentlich die besten konzerte.
auf dem weg kaufe ich mir schuhe. mein einzigstes hobby wenn ich auf tour bin neben fotos analog mit film machen ist es schuhe kaufen. typisch amerikanisch vans. blaues leder. schmucklos aber gut.
und verdammte 30 dollar. yeah. egal. corvallis ist winzig. ganz nett aber. das haus wo ich spiele fällt fast auseinander. die kids die da sind sind alle high. denen fällt vor langeweile nichts ein als irgendwie drogen zu nehmen. ok. warum nicht. meine vorband ist scheisse, aber was solls. ich spiel ein kurzes gefeiertes set. dann fahren wir noch bisschen in dem ort rum. dahin und dort hin. mann muss ja alles mal gesehen haben.. leider werd ich dann noch von der polizei angehalten weil!
man höre und staune weil ich auf einer einbahnstrasse links in die rechte spur abgebogen bin. man muss aber erst in die linke spur. da ich nicht wusste das es eine einbahstrasse ist, es verdammt dunkel war und ich dachte besser mal kein geisterfahrer sein. geht aber alles gut. dieses flackern der lampen der cops ist wie in der disko. eigentlich besser als in der disko.
ich bleib dann noch einen halben tag und würde gern noch viel länger in diesem kleinen ort bleiben. aber ich freu mich auch auf heute abend denn ich spiele in Bend, Oregon gemeinsam mit Matt Hopper. und Matt ist einfach mal der coolste typ den es gibt. ausserdem kann er Lachs genial zubereiten.. Die Route führt über eine kleinen Nebenstrasse durch den Willamette National Forest. Es geht einen kleinen Fluss entlang. ich halte an obwohl ich kaum zeit habe und kletter und springe ein wenig von stein zu stein. es ist unglaublich was man von einem fluss lernen kann. er ist immer derselbe aber das wasser ist immer neu. ich rauche meinen letzten krümel grunzeugs und treffe Matt vor dem Club in Bend.
die Besitzer sind nett. Matts Drummer ist auch mit am start. er hat aber kein drumset. gott sei dank habe ich eines im auto. den amp hole ich auch noch raus. ich spiele als erster. Dann spielt Matt. und dann als wir alle schon heiden betrunken sind spielen wir noch ein paar songs zusammen. möglichst laut und in mitten der leute die anfangen zu tanzen und zu johlen. ein wirklicher spass. das einzigste doofe ist das Danny’s gitarren amp einfach müll ist und irgendwann nach nicht alzu langer zeit den geist aufgibt. zwischen durch immer so aussetzer hat. was machmal ganz gut klingt aber auf die dauer echt nervig ist. ich habe lust den amp so richtig rock’n'roll einfach zu zerkloppen. denke mir aber dann das es wohl nicht so ne gute sache wäre und versuche mich stattdessen zu arrangieren.
am morgen gibt es ein leckeres frühstück auf einer holzterasse mit Cascadesblick. so gefällt mir das.
heute muss ich ja nur noch nach Seattle..

Bend – Seattle sind 6 stunden. zum teil über kleine strassen durch die berge.
und was für eine fahrt mal wieder. die strecke entlang der Cascades ist toll. tolle Räume tun sich auf. tiefe Schluchten. weite hochebenen und immer drei 4 berge die herausragen wie der Mount Hood. ich muss oft anhalten weil es einfach zu gut. ist die sonne scheint es ist ein wunderschöner tag. dummerweise weis ich nicht genau wo ich hin muss in Seattle. nur Seattle weis ich aber das ist ja immerhin schon mal was.. dadurch das ich immer anhalte muss dauert die fahrt ewig. als es dunkel wird bin ich noch nicht mal ansatzweise in Portland was noch nicht mal auf der hälfte der strecke liegt. aber ich hab nichts vor heute. muss nur heute noch in Seattle ankommen.
da ich eine Ausstellung habe. Yeah! Meine erste Ausstellung in den USA, und zeit haben will alles gut vorzubereiten.. als es dunkel wird ist die fahrt dann nur noch halb so schön. ich muss bei einem mcdonalds halten weil ich noch mal in internet gehen muss. habe leider kein telefon was das kann.
hoffe die adresse herauszufinden wo ich hinmuss. Space Seattle, Alaskan way. direkt an der waterfront. gegen eins komme ich in Seattle an. ziemlich surealles setting. erst ewig nichts dann biegst du um einen berg herum und dann hast du alles auf einem direkt vor dir..
dann gleich vom highway runter und dann halten weil ein güter zug an dir vorbeifährt. ewig lange warten. dann bin ich auch schon da. Irgendwie ist es geil nach Seattle zu kommen. auf den touren vorher hab ich es nie hierhin geschafft es ist noch mal so weit weg von Los Angeles.. und gerade wegen seiner Musikalischen Bedeutung als Hauptstadt des Grunge ist es wichtig. oder es fühlt sich zumindest so an.

ich komme also in dieses alte backsteingebaude mit den hohen fenstern. erreiche die galerie
sie ist offen, aber niemand scheint da zu sein. ein schöner grosser und sehr hoher raum diese galerie. perfekt für meine ausstellung, fast schon etwas zu gross da ich ja nur zeichnungen ausstellen kann die ich auf der tour gemacht habe. ich hole meine sachen aus dem auto. unten treffe ich einen sehr schmitzigen und mir bestimmt um zwei köpfe kleineren irgendwie beeindruckend frischen schauspieler lebemann typen.
der bringt dann auch gleich seine neue freundin mit an. einen ganzen kopf größer als er. witzigerweise gehört er zur galerie. wir gehen also zu dritt nach oben.
reden noch über dies und jenes. er verschwindet dann mit seiner neuen bekanntschaft. leider nicht alzu weit.. er hat nur einen halben raum den man von der galerie aus über eine leiter erreicht. leider hat der raum keine tür und auch kaum sichtschutz. so bin ich also fastmitten drin als die beiden sich dann da sozusagen vernaschen. am nächsten tag kaufen wir farben für die bevorstehende Malaktion auf die ich mich schon die ganze reise über gefreut habe, und die künstlerisch vielleicht das wichtigste ist was auf der reise passieren wird. und ich hoffe das mich diese aktion inhaltlich vorranbringen kann..

Also die Seattle Show mit dem Titel “Moment Of Creating”
folgendes Setting: Ein grosser und hoher Raum. ca 12 x 10 Meter ca 6 Meter hoch. Zu Einer Seite Fenster. Gegenüber der Fenster ist der Eingang zur Galerie Rechts und Links geweiste Wände.
Links eine Lehre Leinwand (auf Holzplatte, ca 6 x 4 Meter) Rechts hängen wir die Zeichnungen die auf der Tour bisher entstanden sind. 22 Stück etwas größer als A3 in 3 Reihen übereinander. Das Schlagzeug steht so das man sich ransetzen kann wenn man herein kommt. mit Blickrichtung zu den Fenstern. So das man nach vornrechts schauend die Zeichnungen und nach vorn links schauend etwas weiter weg die Lehre Leinwand sieht. Im Raum befinden sich ausserdem noch eine alustikgitarre, eine E-gitarre, angeschlossen an einen Orange stack und zwei Mikrofone angeschlossen an eine Soundanlage. Beides ist an und erzeugt ein Rauschen. Die Mikrofone sind auf die Zeichnungen gerichtet. So gestellt das ich mich mit Gitarre davorstellen kann und wenn ich einen Song spiele die lehre Leinwand betrachte. Die Aktion soll öffentlich stattfinden. Ich bin mir nicht sicher ob ich das gut finde, da ich das gefühl habe das ich gern bei mir sein will. nicht abgelenkt, einfach bei der sache. Das könnte für mich als Künstler wichtig sein mich ein stück weiter bringen und ob dann dabei 5 oder 10 oder 100 zuschauen ist ansich doch egal. Vielleicht ist es gut ein publikum zu haben um es dann machen zu müssen um dann nicht zu sagen. Nee. zu kompliziert.”Moment Of Creating” ist eine begehbare Installation in der zu einem bestimmten Zeitpunkt eine Performance stattfindet. Eine Collagen artig angeordnete Sammlung von auf gehangenen runden Malereien auf der einen, und eine unbemalte Leinwand mit davor liegenden Farben und Pinseln auf der anderen Seite sowie verschiedene Instrumente, darunter ein Schlagzeug, E-Gitarre mit Verstärker und Effekten, Mikrofone und Verstärker (funktionabel angeschlossen und in Betrieb), die sich zwischen den Bildern und der unbemalten Leinwand befinden, sind Bestandteile der Installation. In der Performance soll von den fertigen Bildern ausgehend zwischen Musik und Malerei ein Dialog erzeugt werden, durch diesen letztendlich das neue Bild entstehen soll. Die fertigen Bilder werden dadurch über Musik über verschiedenen Ebenen in ein neues Bild transformiert. In der Arbeit geht es mir um den Dialog zwischen Malerei und Musik, und um den Dialog der sich verändernden Arbeit mit dem Publikum und der Außenwelt. Durch die drei Zustände der Installation soll das prozesshafte und vergängliche zum Ausdruck kommen, aber auch die Möglichkeit zur Synthese und zum Neuen. So oder so ähnlich war es dann auch. Es dauerte ca 4 stunden wobei eine stunde ein spaziergang in Seattle war. So eine Art Malpause. Ich habe viel gelernt dabei. Unda ja es hat mich künstlerisch weitergebracht. Das war also der Grund der ganzen Reise dachte ich mir. Gut. am nächsten Tag schaue ich mir das Independence Day Feuerwerk an. Ziemlich beeindruckende Angelegenheit. Ein durcharrangiertes Feuerwerk. bestimmt eine Stunde lang mit Musik und Choerographie. Übelst viele Leute waren da unterwegs. Viele Amerikaflaggen. Eine schöne Atmoshphäre und ich muss leider gestehen das das Feuerwerk wirklich gut war. riesig gross und sehr beeindruckend in seiner Aussage natürlich nicht gerade Anspruchsvoll dafür aber einfach und deutlich und kolossal. Und sehr dynamisch.

Apropo Kolosal. Jetzt befinde ich mich also am Anfang der Rückreise von Seattle nach Austin, die mich durch Oregon, Idaho, Montana, Wyoming, Colorado, Kansas, Louisiana, Arkansas und Oklahoma nach Texas führen wird.


26
Okt 11

Portland / Peter Piek Tourtagebuch Nachtrag

Nachtrag:
ich spiele dann noch mal einen abend in Boise. ich mag die hitze des sommers hier. es ist heis aber trocken so wie in Madrid. ich spiele ein gutes set diesen abend. die schmach zwei abende zuvor wo ich mich weigerte zu spielen muss ich ja irgendwie wieder wett machen. ich geb mir also mühe. und mir ist es egal was das publikum denkt. das ist meist die beste vorraustsetzung für ein gutes konzert. ich leihe mir ein fahrad aus. mit einem fahrad zu fahren fühlt sich immer so angekommen an. ich fühle mich auf einem fahrad immer wie zu hause, egal wo ich bin.
als tourist fährt man einfach kein fahrad oder? jedenfalls kein normales. ach wie auch immer. ja ich fühle mich wohl. langsam ist das die hälfte der tour und mich beschleicht ein gewisses wehmutsgefühl. ich meine Boise ist irgendwo schon am Arsch der welt. hier kommt eigentlich niemand wirklich her. zumindest kein europäer. und werde ich hier jemals wiederherkommen? wäre es schlimm nicht wiederzukommen. ich liebe das leben einfach so sehr, dass es nicht schön ist es vorbeiziehen zu sehen. das leben ist im nachhinein vielleicht wie ein blitz. knall. dann ist es auch schon vorbei. oder wenn es leise ist ist es wie ein laubblatt was einfach lautlos vom baum fällt. eine schöne kurve hinzulegen. das ist es wonach es dabei geht. dann unten angekommen. ist es vorbei. der flug ist vorbei. ich packe also die sachen das eqiupment ins auto. das meiste davon brauche ich ja leider nicht.
oder es geht nicht und ich kann es nicht gebrauchen. mit Danny Malone was zu planen. heist nichts zu planen. ich fahre von Boise Idaho nach Portland Oregon über die Cascades drüber vorbei an Baker City entlang einiger staustufen des ziemlich gigantischen Hood Rivers und dann irgendwann nach 2/3 der strecke mit dem Mount Hood direkt vor der Nase geht es nach Portland, Oregon.

Idaho Richtung Oregon

Idaho Richtung Oregon

Entlang der Grenze von Orgenon und Washington in richtung Portland

Entlang der Grenze von Orgenon und Washington in richtung Portland

Mount Hood auch im Sommer mit Schnee auf dem Gipfel. einfach hammer. es zieht sich allerdings ziemlich lang hin. und als es dunkel wird und ich immer noch nicht da bin, geht es es mir auf den sack im auto zu sitzen. ich bin verabredet in Portland. und habe mir vorgenommen geld zu gewinnen. Ich habe von einem open mic in Portland gehört wo sich die szene trifft und wo der jeweils beste 50 dollar gewinnt. das sind immerhin 1 1/2 tanks voll mit benzin. eigentlich mag ich open mics nicht aber das ist ein ansporn. ausserdem hab ich nichts zu tun. mein eigentlicher gig in Portland ist erst morgen. Ich komme dann also In Portland an treffe meine Verabredung. Dann geht es zum open mic. Was soll ich sagen. ich hab tatsächlich gewonnen :) das war cool. ich hab aber auch die besten Songs gepielt. Girona und was noch? irgendwas schnelles noch. ok dann am nächsten tag ist der gig. die venue sieht hammer aus von aussen. von drinnen ist es allerdings ein ziemlich geruntergekommener Punkschuppen.
aber egal. ich rein. soundcheck. und spiele. ein paar freaks waren eher zufällig da. Macht wenig Spass zu spielen. Ich beschliesse Postkarten zu schreiben. überhaupt entäuscht mich Portland ein wenig. es hat schon Größe irgendwie und Spannend ist es auch. Alternativkultur gibt es auch. ich hatte viel gutes über die stadt gehört. aber irgendwie trotzdem. ist eine stadt die ihre riverside mit einem highway zubaut schon dämlich.. ausserdem ist es hier kalt. und das obwohl ich eben in Boise noch geschwitzt habe..

Hawthorne Theatre in Portland, hier drin fand mein erster Portland gig statt..

Hawthorne Theatre in Portland, hier drin fand mein erster Portland gig statt..


25
Aug 11

BOISE und McCall Idaho, Peter Piek Tourtagebuch, Interview mit Matt Hopper

am nächsten tag jedenfalls fahren wir durch das wunderschöne idaho bergland von boise nach norden in das kleinste kaff welches man sich vorstellen kann. natürlich um ein konzert da zu spielen. Matt Hopper der mich begleited selbst ist von der landschaft begeistert obwhol er ja eigentlich da wohnt.. wir drehen auf der fahrt ein interview und berauchen uns auf der fahrt. ich bin gut gelaunt schliesslich sollte ich heute die fetteste gage der tour verdienen. geld kann also doch wenigstens einen verübergehend gut launen.. im radio läuft deutsche klassik. passt perfekt zur landschaft die auch etwas alpines hat. nur ohne menschen. der ort des gigs ist 3 stunden entfernt an einem see und hat weniger einwohner als meine hände haare. also ungefähr so 100. McCall. dann ist aber der halbe ort zu meinem gig versammelt dazu gibt es eine verdammt geile pizza: Crusty’s spezial pizza mit Preiselbeeren und Elch und chili. eine hammer kombination. ok der sound ist nicht so toll und das keyboard welches ich von Danny mitgenommen habe erweist immer mehr mängel auf. das sustain pedal geht nicht. ansonsten ist das ein prima, ein wirklich schwebender tourtag. wir bleiben dann da spielen noch ein paar songs später abends an einem lagerfeuer mit den lokalen schönheiten und fahren dann tags drauf zurück nach boise. aber und das haben wir uns schon vorgenommen halten unterwegs an und wandern einer alten zugtrasse entlang durch die berge.
wirklich. ich liebe die usa. nicht immer. und es ist bestimmt nicht so schön da zu wohnen, aber da auf tour zu sein ist klasse. vor allem ist es das roadtrip-land..

Interviews mit Matt Hopper auf dem weg von Boise nach McCall


1
Aug 11

San Francisco California und BOISE Idaho, Peter Piek Tourtagebuch

Nevada

ok ich bin schon wieder zu hause. hatte einfach keine zeit tagebuch zu schreiben.
aber ich versuche es jetzt nachzuholen und das zu schreiben was mir noch einfällt und das was ich
beschreiben kann. Am nächsten tag fuhr ich nach San Francisco. natürlich nehm ich wieder die strasse am
strand entlang. wahnsinn. ich möchte überall hineinspringen und tue es doch nie. keine zeit. ich muss um
5 in SF sein. wenigstens kann ich immer mal anhalten. die strände nördlich von Santa Cruz werden immer
besser. ich werde ein haus hier kaufen und hier bleiben. ok. stau in SF. da ich die ganze zeit ohne
navigation fahre bekomme ich bammel. LA -> Santa Cruz von Flughafen zur Jam Session waren ganze 4 mal
abbiegen!! hier ist es ein wenig mehr und nur einbahnstrassen. egal. ich finde es. fahre zwar in eine
einbahnstrasse verkehrt herum rein. aber ich finde es. komme um 5 zum ersten gig. spiele ein paar songs,
trinke ein paar kaffees, veraufe ein paar cds und fahre dann zum nächsten gig. ein echt guter gig.
downtown. mit festgage. kein laufpuplikum. nur gezieltes publilkum. das ist gut. ich bin also gespannt
wie viel leute in SF zu einem peter piek konzert gehen. ich denke das niemand kommt. wieder erwarten
kommen doch tatsächlich ca 15 leute. ich gebe zu das ist nicht viel. allerdings. ich finde das sind 15
mehr als ich erwartet habe. also spiele ich so gut ich kann, ich gebe mir heute mal richtig mühe. meine
herberge ist fantastich. SF ist toll. eine meiner lieblingstädte überhaupt. am nächsten tag spiele ich
ein wohzimmerkonzert in einem gay neighborhood. toller raum mit klavier. in machhinein.vielleicht das
beste konzert der tour. ok und jetzt fängt der höllenrit an. vielleicht kein höllenrit. ein rit durch
tollste landschaften. aber: ich muss gleich noch nach dem konzert losfahren das konzert am nächsten tag
um 7uhr abends in boise idaho zu schaffen. nach 3 konzerten in 2 tagen fahre ich also nach dem konzert
los. es sind 12 stunden. man verliert eine stunde wegen zeitzonenzeitumstellung und fährt durch nevada
und oregon. nachts komme ich noch kurz irgendwo zwischen Sacramento und Reno. da schlafe ich eine weile
im auto. ein paar stunden später geht es weiter. Nevade ist so herrlich entvölckert. so lehr und weit.
ich geniesse die fahrt. das war so schön. immer geradeaus. eistee. in winnemucca biege ich links ab und
fahre dann auf landstrassen weiter. links und rechts eine bergkette. geradeaus für ewig. herrlich.
ich baue mir noch einen joint und fahre. es ist klasse. indianerlandschaften. die grosse geste. wusch.
ich stelle mir das als malerei vor. sehr schwer. dann kurz vor Idaho eine baustelle. ich schreibe ein
paar postkarten. in boise finde ich das festival nicht. mein kumpel Matt Hopper spielt auf einem
festival und er lässt mich ein paar songs in seinem set spielen. ich finde es nicht Matt ist schon auf
der bühne als ich ankomme. keine zwei minuten später ruft er mich auf die bühne drückt mir seine gretsch
gitarre in die hand. da stehe ich also. die augen die boisianer auf mich gerichtet. die gitarre hängt
verdammt weit unten. ich spiele den neuen song. Girona. meinen langsamsten song. danach trete ich auf
den zerrer und spiele What About The Ladies. der sound ist gut. mich nervt das ich nicht tight im
rhythmus bin. ansonstn klappt alles.
Matt beendet sein Konzert, danach fahren wir in die Stadt wo wir ein weiteres konzert geben sollen.
aber irgendwie kann ich nicht. ich bereue das später noch oft. aber ich hab nicht gespielt.
ich weis nicht warum. es waren leute da. der sound war gut, es wurde sogar aufgenommen. einige leute
kamen zu mir und meinten sie wollten mich hören und hätten mich beim festival gesehen. ich sage: gern.
ich spiele dann später noch. aber. ich spiele nicht. keinen song. ich konnte einfach nicht mehr. nicht
das ich zu müde war. irgendwie war mein kopf einfach. ich habe immernoch keine ahnung. man kann in allen
situationen spielen. müde. voll trunken.. auf was weis ich. das ist nie ein problem.

Peter Piek San Francisco


13
Jul 11

Peter Piek – Tourtagebuch – Big Sur und Santa Cruz

Am nächsten Tag musste ich Danny zum flughafen bringen. Er musste dringend nach Texas zurück und konnte
die tour nicht weiter spielen. er college paper writing service fährt sich also hin, ich übernehme das auto, bin von nun an mit dem
kleinen roten vw golf und einem drumset was ich warscheinlich nicht mehr brauche alleine unterwegs.
irgendwie schade weil ich Danny sehr mag, irgendwie aber auch gut. Amerika wartet auf mich und alles was
man dafür braucht ist ein auto. und ich habe eines. also alles bestens. ich komme ziemlich spät aus LA
raus. auf tour kommt man ständig irgendwo an. sagt ständig hallo. verabschiedet sich aber auch genauso
oft. ich wäre gerne noch in LA geblieben. LA mag ich. irgendwie ist es gut da herumzuhängen. Die Idee
von LA ist einfach gut. Obwohl sich alle die da wohnen beschweren das sie zuviel zeit im stau
verbringen.. da steckt ich auch drin. eigentlich wollte ich es an dem tag nach Santa Cruz schaffen. Die
nächsten Konzerte waren esrt drei tage später in San Francisco. Allerdinsg will ich wieder die
California 1 langfahren direkt immer am strand entlang. gilt zurecht als eine der schönsten strecken der
welt. kurz vor big sur wird es dunkel. und ich würde so gern mehr zeit mit dieser landschaft haben. und
ich kann es nicht verantworten schon wieder big sur im dunkeln langzufahren, ich übernachte also ein
paar stunden in dem kleinen roten golf. ich steige aus und höre seltsame geräuche. ich laufe umher und
sehe ziemlich grosse seelöwen am strand herumliegem. es wird verdammt kalt daich habe keinen schlafsack.
umso eher komm ich in die gänge und bin bei sonnenaufgang schon unterwegs. big sur ist der hammer. die
nacht im auto hat sich auf jeden fall gelohnt. abends komme ich dann in Santa Cruz an, jamme mit ein
paar kumpels und bekomme eine kleine Tour durch die stadt. viel gibt es nicht zu sehen, der strand und
das meer sind allerdings gigantisch.


6
Jul 11

Peter Piek Tourtagebuch – Los Angeles

Die beiden darauf folgenden tage spielen wir wir jeweils im Room 5 in Los Angeles.
John Elliot ist ziemlich bekannt in LA und auch Danny scheint da Fans zu haben ich mache mir also keine
Sorgen und zurecht mache ich mir keine Sorgen. Prima Raum. Guter Klang. nette und sehr nette Zuhörer.
Das einzig nervige ist das wir von den 10 dollar eintritt die jeder bezahlen muss nicht wirklich viel
bekommen und mir langsam das geld ausgeht. LA ist eben wie jede grosse Stadt überlaufen mit guter und
auch mit schlechter musik, und die clubs machen sich die dummheit der musiker zu nutze. schweine. egal
wie haben eine super zeit. ziehen dann zu John um der wohnt im stadtteil Silverlake auf einem hügel mit
skylineblick. Beiden gefällt mein Song Analyse so gut das wir dieses Video da aufnehmen..

Ach ja die Tage davor, mit der speziellen Situation in LA mit Danny Malone zu sein. Das brachte mich dazu mein
einzigstes Hobby (neben der fotographie) wieder auszugraben: Peter Piek’s Interview.
Danny Malone – Hang Out, Get Naked