Peter Piek


11
Nov 09

Peter Piek – I Paint It On A Wall Tour 2nd part

Say Hello To I Paint It On A Wall Tour 2nd Part

12.11.2009 de Hall Of Fame / solo / Tilburg NL
14.11.2009 poppodium NIEUWE NOR / with Band / Heerlen NL
15.11.2009 Milagro / with Band / Münster D
17.11.2009 Paradiso / early show / solo / supporting John Watts / Amsterdam NL
17.11.2009 Jet Lounge / late show / with Band / Amsterdam NL
18.11.2009 Blue Shell / with Band / Köln D
19.11.2009 Live Forum / with Band / Milano I
20.11.2009 Spazio Musica / with Band / Pavia I
21.11.2009 Dada Club / with Band / Frosinone I
22.11.2009 Lian Club / with Band / Roma I
24.11.2009 U1 / With Band / Bern CH
26.11.2009 Carina / with Band / Wien AT
27.11.2009 Hog-Bar / with Band / Golling AT
28.11.2009 Horns Erben / with Band / Leipzig D

thanks!

www.peterpiek.com
www.noisedeluxe.de
www.myspace.com/peterpiek
tourblog: news.ppzk.de


11
Nov 09

31.10.2009 Peter Piek Admiralspalast 7. Fritz nacht der Talente

Kennst du Wetten dass? Da spielen immer irgendwelche Bands einen Song und kommen dafür aus den USA oder sonst einem entlegenen Ort angebraust. So was Ähnliches mache ich heute auch. Ich fliege nach Berlin um mit Peter Piek den Song „While the sun is burning away“ an der Fritz Nacht der Talente, im ausverkauften, 1700 Nasen fassenden Admiralspalst zu spielen. Obwohl das eigentlich ökologischer Stumpfsinn ist, habe ich nicht gezögert das durchzuziehen. Wenn mich Ken Jebsen und sein Team schon ausdrücklich darum bitten, dann bitte.
Um 9 Uhr kriege ich Berliner Boden unter die Füsse. 2 Grad, Sonne, Wind, 3 Wetter Taft. Ich spaziere mit meinem Köfferchen, in dem ich Kleidung und Drumsticks für 1 Tag und 1 Nacht habe der Spree entlang und schaue mir erst mal den Admiralspalast von aussen an. Die ziemlich heruntergekommene Fassade mit der Aufschrift Admiralspalast haut mich nicht wirklich aus den Socken. Dann merke ich erst, dass der Palast erst im Hinterhof dieses Gebäudes steht. Das ist dann schon prunkvoller und jemand rollt gerade einen roten Teppich im Hof aus. Bis zum Soundcheck schlage ich mir die Stunden in einer warmen Kneipe um die Ohren, einen ausführlichen Illustriertenartikel über den Mauerfall lesend.
12 Uhr, Peter und Lucka tauchen auf und wir gehen rein. Das hier ist eine andere Liga: Wir werden von einer Assistentin begrüsst, die uns gleich jedem einzeln und nacheinander alles zeigt: Bühne und wer macht was (hier ist jeder, der irgendetwas macht ein absoluter Profi), Cateringbereich, wo einer nur dazu da ist, Suppe zu Kochen und nach Bedarf den ganzen Tag Brötchen zu schmieren und den Backstagebereich, in dem jeder Künstler seine eigene Garderobe mit eigener Dusche, Klo und Bett hat. Selbstverständlich ist die Garderobe angeschrieben mit dem Künstlernamen, so dass sich auch ja niemand verirrt (trotzdem sitzt die Sängerin einer Band nach fünf Minuten auf dem Schoss des Sängers der Special Guest Band aus Südafrika). Alles ist ausgeschildert, trotzdem fragt mich Stephan, wo schon wieder das Catering sei. Man kann noch so viele Schilder an die Wand hängen, wer sich noch nicht daran gewöhnt hat, dass alles angeschrieben ist, liest keine Schilder.
Der Soundcheck verläuft nicht störungsfrei. Es gibt irgendwelche Probleme mit dem Mischpult und der Verbindung zum Übertragungswagen (Heute wird alles live am Radio zu hören sein) und niemand wird nervös. Alle bleiben so was von locker. An allen Konzerten, die ich bisher mitgemacht habe, hätte in dieser Situation der Techniker irgendetwas zwischen Schweiss auf der Stirn und einem Wutausbruch gekriegt. Hier nicht. Keine Anzeichen. Bei uns läuft auch nicht alles rund: Die Bühne ist mindestens 25m breit und mindestens 15m tief. Peters Gitarrenkabel ist nur 5m lang. Bis jetzt war das immer ausreichend. Hier hat er damit aber keine Chance, den Bühnenrand auch nur Ansatzweise zu erreichen. Es bindet ihn, wie einen Hund an einen Pfosten, an den in der hinteren Ecke stehenden Gitarrenverstärker. Irgendwie basteln wir dann zwei Kabel zusammen und dann hat auch Peter genügend Auslauf. Der Sound ist natürlich perfekt aber sogar hier schafft es Peter den Gitarrenverstärker zu laut einzustellen. Gelächter bei Lucka und mir. Endlich können wir den Soundcheck machen und der geht verständlicherweise fünf Mal so lange, wie der eigentliche Auftritt am Abend. Danach werden wir entlassen bis 18 Uhr. Während weitere Künstler ihre Technik einrichten, vertreten wir uns die Beine in der Stadt. Es werden heute Abend 7 Bands und 6 Komödianten auftreten. Alles sind auserlesene Künstler der KenFm Sendung auf Radio Berlin Brandenburg und die werden hier dem Publikum vorgeführt. Bei jeder Darbietung erscheint nach exakt 2 ½ Minuten ein Fragezeichen auf der Leinwand und das Publikum kann entweder klatschen und aufmunternd toben, was bedeutet „darf bleiben“ oder buhen, was bedeutet „mach die Bühne frei für den nächsten, du Penner“. Ken schärft uns vor der Show aber ein, dass die Reaktion der Leute nichts über die grundsätzliche Qualität der Kunst, die man darbietet sagt. Reine Tagesform sei das. Entweder sie mögen dich oder sie mögen dich nicht. Er sagt das sehr überzeugend (und schnell, denn der Typ kann so schnell sprechen, dass man seine Lippen gar nicht mehr sieht, unglaublich), doch dass das nicht stimmt beweist Peter Piek. Dazu später.
Die Show beginnt und Clowns suchen mit der mobilen Kamera das Talent im Cateringbereich. Peter findet es nicht im Suppentopf und ich nicht in Luckas Hosenbein. Dann kommt der Typ der zuständig ist für die Radiomoderation und sendet unser nervöses (gestelltes) stöhnen über den Äther. Der Zeitplan hängt überall an den wänden und Zutritt zum Bühnenbereich hat man erst 15 Minuten vor seiner Auftrittszeit. Das sind dann auch die 15 Minuten, in denen ich so richtig nervös werde. Endlich sind wir als letzte Band dran und werden professionell auf die Bühne geschickt. Dass in diesem mächtigen Theatersaal 1700 Menschen unter dem prunkvollen Kronleuchter sitzen und ihre Aufmerksamkeit auf uns gerichtet haben, merke ich nicht im Geringsten. Ich nehme gerade die ersten drei Reihen wahr, der Rest verschwimmt im Gegenlicht. Bei einem Auftritt von drei Minuten ist es schwierig, so viele Eindrücke zu kassieren, schliesslich ist man ja auch noch mit der Performance beschäftigt. Ich spiele das Lied also voller Energie eines zweistündigen Konzerts und sehe kaum mit wem. Peter ist so weit weg von mir, dass er aussieht wie ein Zwerg und Lucka braucht eine stattliche Anzahl Schritte, um zwischen uns hin und her zu pendeln. Die 2 ½ Minutenmarke ist erreicht, das Fragezeichen erscheint. Die Leute jubeln uns zu. Ein Stein fällt mir vom Herzen. Siegessicher bringen wir den Song zu Ende und auf meinen letzten Schlag nutze ich die unglaubliche Höhe des Saals aus und lasse einen Stock bis fast an die Decke steigen. Der Clown, der die Künstler jeweils von der Bühne begleitet, erwischt ihn, packt mich am Kragen und sticht mich mit meinem eigenen Drumstick nieder. Ich spiele den Sketch natürlich mit und merke erst, als ich hinter den Verstärkern am Boden liege, dass die Leute jetzt plötzlich buhen. Entweder, sie mögen dich oder sie mögen dich nicht. Was ist wenn beides der Fall ist? Nicht mal Ken und sein Team verstehen diese Reaktion. Das hat wohl noch keiner hingekriegt. Fakt ist, wir bleiben im Gespräch. Das wird mir aber erst hinterher klar. Bis zum Ende der Show und noch etwas darüber hinaus, stehen Peter und ich da wie geschlagene Hunde mit hängenden Ohren herum. Später, als Ken sich und uns fragt „was war los?“, mutmassen wir, dass das Publikum unzufrieden war, weil unser Song gleich nach dem Fragezeichen, als die Leute eigentlich wollten, dass wir weiterspielen, zu Ende war. Das kam denen dann vor, als würden wir sie verarschen. Oder vielleicht hat es auch etwas damit zu tun, dass Peter als erstes frech zum Publikum war, kaum haben wir die Bühne betreten. Er sagte: „Hallo Berlin! Ihr seht gut aus….verhältnismässig“.
Die Aftershowparty von der alle schon den ganzen Abend schwärmten, erweisst sich nicht gerade als Knüller. Das würde ich übrigens auch sagen, wenn wir den absoluten Hit gelandet hätten. Denn auf der Party befinden sich nur noch ein paar, immer voller werdende Künstler mit ihren Anhängen. Ken und sein Team haben sich ziemlich schnell vom Acker gemacht. Und ich bin am Ende mit meinen Kräften. Schliesslich bin ich seit vier Uhr morgens auf den Beinen. Ich sitze irgendwo am Rand und warte darauf, dass wir endlich schlafen gehen können. Dann erst stellt sich heraus, dass das mit dem ursprünglich geplanten Pennplatz nicht mehr klappt und wir nächtigen in unserer Garderobe. Die anderen Künstler, die eine Stunde später ihren Kram aus ihren Garderoben holen, wecken uns ein erstes Mal, der Sicherheitstyp weckt uns mit seiner Zimmerkontrolle ein zweites Mal und eine weitere Stunde später ist es mein Wecker, der mich freundlich darauf hinweist, dass es 5 Uhr ist und ich zum Flughafen muss. Schlafen kann ich im Flugzeug wieder erwache erst als der Vogel etwas unsanft bei dichtem Nebel in Zürich aufsetzt. In diesem Moment bin ich mir sicher, dass wir abstürzen und das wars dann.


10
Nov 09

TIM NEUHAUS – Peter Piek’s Interview

Tim Neuhaus – Ein Langfristiges Gefühl von Geilheit.


5
Nov 09

Peter Piek Tourblog / Hamburg II von Christian Schönholzer

Hamburg II

Hamburg II

Wir stehen erst gegen Mittag auf. Wir hatten wirklich ordentlichen Schlaf nötig und mir sitzt die Begegnung von letzter Nacht noch in den Knochen. Wir können hier in einer Wohnung hausen, die von drei oder vier Clubs gemeinsam als Musikerunterkunft gemietet wird. Es hat zwei Zimmer mit Kajütenbetten, frisch bezogen und auf jedem Bett liegt ein frisches Frottiertuch. Es gibt ein Bad mit Dusche am Fenster ohne Milchglas oder ähnlichem Sichtschutz. Gibt es da einen Zusammenhang mit der Herbertstrasse? Eine Küche gibt es auch. Letzte Nacht, als ich schon geschlafen habe, trat plötzlich einer an mein Bett, das auf Kopfhöhe für einen aufrecht stehenden, ausgewachsenen Mann liegt. Es war dunkel und der Raum war nur von einem Feuerzeug erhellt, das der Eindringling vor seinem Kopf hielt. Irgendwie sah er aus wie Stephan. Er drehte sich um, als er mich sah, ging zurück und verlies den Raum. Der Raum war immer noch erhellt, diesmal aber von der Strassenlaterne. Mein Kopf drehte sich zu Stephans und Peters Kajüte. Beide schlafen…
Es ist noch eine Andere Band da, die sich im anderen Zimmer verschanzt hat und letzte Nacht nach uns eingetroffen ist. Sie verhalten sich ruhig, wir auch. Zettel, die in der ganzen Bude aufgehängt sind, verraten da anderes. Scheinbar wird die Wohnung bald gekündigt, wenn sich weiterhin derartiger Lärm nachts durch die Decken in die anderen Appartements drängt.
Draussen regnet es und die Temperaturen liegen, gegenüber den letzten Tagen, in denen wir mildestes Herbstwetter geniessen durften, absolut im Keller. Stephan und mir fällt hier im Haus die Decke auf den Kopf. Schirmlos stolpern wir ins Schanzenviertel hinüber und machen das, was mir einen Grund gibt in Hamburg zu sein (Das „Konzert“ von gestern kann es ja nicht sein): Essen in Omas Apotheke. Dann trinken wir wenige Adressen weiter vorne Kaffee und warten auf bessere Zeiten. Die kommen erst mal nicht. Doch ein Anruf von Peter, der sich irgendwie in der Wohnung eingeschlossen hat, bricht die Szene, an die ich mich gerade eben gewöhnen konnte. Als wir dann nicht all zu schnell reagieren, kommt ein zweiter Anruf. So, nun ist Peter also so drauf, wie ich gestern nach dem Konzert. Wir gehen durch den Regen zurück und befreien den armen Kerl. Wenig später kommt er zurück und meint, er hätte eben zwei Euro erhalten, damit er in der Pizzeria eine Pizza kriegt. Hamburg, verkehrte Welt.
Mit grossen Hoffnungen, die wir auf den letzten Auftritt dieser Tour und auf die Hamburger Konzertkultur setzten, brechen wir Richtung Hamburg Winterhude auf. Das ist ein Viertel, das einen eher gehobenen Eindruck macht. Da gibt es an einer Strassenecke die kleine Bar „Freundlich und Kompetent“. Dieser Name sagt eigentlich schon alles. Und es ist genau, das was wir brauchen. Die Bar ist gerade voll Fussballzuschauer vom Spiel Deutschland/Russland. Anscheinend hat der Schweizer Schiedsrichter irgendetwas falsch gepfiffen und da muss ich mir natürlich wieder einiges anhören. Nach dem Schlusspfiff teste ich beim Aufbauen wie jedes Mal den Mischer mit meiner Frage, ob es Ok sei, wenn wir mein eigenes Paukenmikrofon verwenden. Der Typ hier macht mir den sympathischen Eindruck und auch Peter einigt sich hier schneller auf eine angemessene Verstärkerlautstärke. Es kommt noch eine andere Band, deren schon jetzt betrunkener Kumpel herausgefunden hat, dass ich Schweizer bin, weil ich mich nach dem Soundcheck via Mikrofon bei den anwesenden Barbesuchern für den Applaus bedanke, der bereits den gesamten Applaus des gestrigen Abends in den Schatten gestellt hat. Hier gibt es nur eine Möglichkeit, wie das Konzert laufen kann, mutmasse ich. Gestern nach dem Konzert kreuzte da auch noch so ein schwarzgebrillter Typ, der sich selbst sehr gerne reden hört auf und proletete, wir sollen heute unbedingt ins Freundlich und Kompetent gehen, da dort eine super Band spiele und man das nicht verpassen dürfe. Als wir dann sagten, dass wir heute ja ohnehin da spielen, verstand er die Welt nicht mehr und glaubte, wir wollen ihn auf den Arm nehmen. Irgendwann war der Zufall aber geklärt und nun macht die Band, die der kluge Mann in den höchsten Tönen lobte („eine unglaublich gute Rock Funk Band, schon sehr lange am Start und jetzt, als sie endlich mal eine Platte aufnehmen oder wollten ziehen sie auseinander“) Soundcheck und erfüllt meine Erwartungen voll und ganz. Ich finde die Band ganz OK. Sie können alle gut ihre Instrumente spielen und es gibt ein paar Songs, aus denen man durchaus etwas machen könnte. Es ist alles einigermassen tight, doch die Jungs stehen alle mit einer Sonnenbrille auf der Bühne und ihre Haltung lässt vermuten, dass das doch eher ein Spassprojekt ist oder war, bei dem der Wegzug zweier Bandmitglieder das bittere Ende bedeutet.
Der Typ hat gestern auch noch gesagt, es werde brechend voll sein hier, womit er definitiv recht hatte. Ich brauche ewig lange, um von zu hinterst im Club bis zur Bühne zu kommen. Der Gig verläuft dann auch sehr zu unseren Gunsten. Die Leute tanzen, lassen sich gehen, machen Fotos kaufen T-Shirts und Peters handgemachte Singles. Ich versuche mit Peters Kamera ein Bild von der Aussicht zu machen, scheitere aber mehrmals kläglich, bis sich Stephan vors Publikum stellt und posiert wie Siegfried oder Roy. Click. Erwischt. Da es der letzte Gig ist, nehmen wir es auch sehr locker, vielleicht etwas zu locker. Einmal fällt mir mitten im Song sogar ein Stock aus der Hand. Wäre das mir in der Moritzbastei passiert, hätte ich mich wohl mit 1000 Mal „du sollst die Stöcke festhalten“ an die Wandtafel schreiben bestraft. Hier verzeihe ich mir diesen einen Schnitzer, denn wer den Stock wieder hochhebt und gleichzeitig weiterspielt, dem erlaube ich das ausnahmsweise.
Am Ende packen wir unser Equipment zusammen, tragen es über unseren Köpfen durch das Gedränge, kassieren die um 25% erhöhte Gage und fahren zur Wohnung zurück. Hier übernachtet nur Stephan, der morgen von hier nach Hause fährt. Peter und ich brechen kurz entschlossen noch um Mitternacht auf. Er hat morgen Mittag in Zwickau ein Konzert und da er keine Mitfahrgelegenheit auftreiben konnte, ist mein Umweg über Leipzig die einzige Möglichkeit, dass er die Show noch kriegt. Als ich dann am Sonntagabend nach über 1000 Kilometern Autobahn, welche mit fortschreitender Zeit gegen Süden immer verstopfter ist, ankomme, habe ich das Autofahren erst mal satt.


4
Nov 09

Peter Piek wird im Admiralspalast von 1700 Zuschauern ausgebuht.

Die mit 1700 Zuschauern ausverkaufte Show Fritz Nacht der Talente die zudem live ins Radio übertragen worden ist erlebte einen denkwürdigen und scheinbar verstörenden Auftritt von Peter Piek. Nachdem Peter Piek das Publikum wohl aus einer Laune heraus beleidigte spielte die Band eine schnelle Version des Songs While The Sun. Kurz vor Ende des Songs jubelte das Publikum in einer kurzen Pause während eines Breaks. 10 Sekunden später endete der Song punktgenau. Stille im Saal. Plötzlich fingen Teile des Publikum an Buhrufe anzustimmen. Peter Piek ging lachend von der Bühne.


30
Okt 09

Peter Piek live im Admiralspalast Berlin

Peter Piek wird morgigen Samstag im grossen Saal des Berliner Admiralspalastes auftreten. Die von Ken Jebsen moderierte und vom RBB Radio Berlin Brandenburg organisierte Show mit dem Titel “Fritz Nacht Der Talente” wird live ins Radio übertragen und wird bei Radio Fritz zu hören sein. Höhepunkt ist dann jeweils eine bis zum letzten Moment geheime Star-Überraschungsband oder Comedygäste (Bisher schon dabei: Silbermond, MIA, Bonaparte und viele mehr).

Samstag 31.10.2009
Admiralspalast
Friedrichstraße 101, 10117 Berlin
Einlass: 18Uhr Beginn: 20Uhr
Tickets: 12,-
schreibt an leipzig@ppzk.de um auf die Gästeliste zu kommen!


26
Okt 09

Peter Piek Tourblog / Berlin I / von Christian Schönholzer

Peter Piek

Peter Piek

Peter Piek Deutschland Tour Oktober 2009 Teil 2: Berlin Berlin
07.10.09 Schokoladen Berlin

Ich freue mich immer, wenn ich nach Berlin komme, aus welchem Grund auch immer. Heute spielen wir im Schokoladen, von dem ich von allen Seiten nur das Beste hörte: In-Laden, immer voll, schönes Interieur, was will man mehr? Wir sind heute die dritte Band von drei Programmpunkten.

Das ist eigentlich gut, hat hier aber den Nachteil, dass um Mitternacht das Konzert beendet sein muss und wenn die die erste Band den ersten Ton herauszögert, wird unsere Show um das kürzer. Das stört allerdings nicht mehr so fest wie damals, als wir noch in der Schülerband waren und um jeden Preis immer das ganze Pulver verschiessen wollten. Unser Set ist jetzt nach zwei Tagen proben so sattelfest, dass es in voller Länge funktioniert. Sollten wir die Zeit oder das Publikum für ein volles Rohr nicht zur Verfügung haben, wissen wir genau, welche Songs wir streichen können und sollte sich das Blatt im Verlauf des Konzertes aus irgendwelchen Gründen wieder wenden, haben wir uns eine Reserveschublade gezimmert. Nach dem Soundcheck verziehe ich mich mit Stephan zu Kaffee und Hot Spot in ein ruhiges Lokal um einige Botschaften im Internet abzusetzen, Beispielsweise meinen letzten Tagebucheintrag und vor dem Konzert etwas Ruhe zu tanken. Der einzige Komfortnachteil am kleinen. liebevoll und gemütlich eingerichteten Schokoladen ist, dass man uns keinen Backstageraum gibt. Warum wir nicht das Zimmer nutzen dürfen, in dem wir nach dem Konzert schlafen werden, frage ich mich jetzt noch nicht, da ich von diesem Zimmer erst nach dem Konzert Wind kriegen werde…Tourmanager…wann haben wir endlich einen Tourmanager???
Pünktlich zu Konzertbeginn der ersten Band sind wir wieder zurück im Schokoladen, der im Erdgeschoss einer ehemals Besetzten Hütte ist. Das Haus steht in einem ganz netten Viertel, in dem alle Frauen mit Kinderwagen herumstolzieren, in Berlin Mitte und hätte auf den ersten Blick als einziges der Reihe mal einen Anstrich nötig. Aber bitte lasst das lieber, liebe Berliner! Denn würdet ihr das Haus anstreichen, würde das heissen, dass es verkauft und geräumt worden ist. Dann wäre meine und die Welt sehr vieler anderer um einen Ort der Kultur ärmer. Wie ich dem Zeitungsartikel im Schaufenster entnehme, droht leider genau dieses Schicksal. Ich sehe, wie schnell sich der Laden mit 7 Euro Zahlern füllt und das lässt dann doch ein Licht am Horizont aufflackern, dass ich da in Zukunft noch einmal hingehen könnte, was immer mich wieder hier her führen wird.
Stephan und ich machen es uns auf Kinosesseln im hinteren Teil der Bude gemütlich und sind ziemlich bald in ein Gespräch verwickelt, dass erst endet, als wir auf die Bühne können. Ich denke, dass würde nicht so laufen, wenn hier irgendwie Unbehagen im Spiel wäre. Ganz wahrnehmungslos bin ich diese 2 Stunden aber nicht. Es gibt hier Leute die ich nicht kenne und noch nie gesehen habe, die auch die Ganze Zeit da hinten bei den Kinosesseln sitzen und sich dann, als die Bühne endlich uns gehört in den Zuschauerraum drängeln. Ja ich habe drängeln geschrieben, weil man anders im Moment die Bühne nicht sehen kann. Das Konzert rockt dann etwa so, wie es rollt, wenn man hinten im Rolls Royce sitzend durch eine Metropole kutschiert wird, kein Verkehr existiert und alle Ampeln auf grün sind. Tanzende Leute, strahlende Gesichter, entzückte Musikerpolizei und, mit reinem Gewissen gesagt; eine saustarke Band auf der Bühne. Wir machen aus der halben Stunde, die uns bleibt, die schönste halbe Stunde unsers Tages und offensichtlich auch den Höhepunkt des Tages des Publikums. Schön wenn sich die Lebensgeschichten von ca. 50 Menschen in einem derartigen Moment auf diese Weise überschneiden. Zugabe können wir allerdings keine geben, weil die Zeit um ist und man hier wahrscheinlich wegen der angespannten Situation in der Nachbarschaft grossen Wert auf die Einhaltung der Nachtruhe legt. Jemand kommt nach dem Konzert und fragt, ob er die Setliste haben darf. Er liest sie, und zeigt auf den Song, der ihm am Besten gefallen hat. Seine Aussage deckt sich zum Glück mit unseren Hitprognosen. Andere Leute waren da, weil sie uns am Sonntag am Radio gehört haben. So ist es also, wenn Bäume Früchte tragen.
Eine Viertelstunde nach dem letzten Ton ist mein Drumset wieder in Sack und Pack und ich hänge tatenlos im Raum herum und weiss kaum wohin mit mir. Noch mal vor die Tür, um nach dem Wagen zu sehen, der ein paar Blocks weiter vorne steht und wieder herumstehen. Es gäbe ja schon Möglichkeiten, sich zu unterhalten aber ich bin nicht der Typ, der nach einem Konzert gerne mit dem Publikum labert, es sei denn, da sind Freunde von mir, die nicht irgend etwas in mir sehen, das ich nicht bin. Endlich zeigt uns jemand das Zimmer mit den Betten. Wir räumen die Instrumente an einen sicheren Ort und legen uns aufs Ohr. Ausser Stephan. Er hat eben Freunde hier und kommt deswegen erst zur Ruhe, als die Sonne aufgeht.