Sächsische Zeitung über Peter Piek

Abschied von der Trauerklampfe

Von Oliver Reinhard und Werner Herpell

Es müssen nicht immer nur Amis sein: Die junge Generation deutscher Pop-Songwriter ist auf dem Vormarsch – und ein famoser Leipziger mit dabei.

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In Peter Piek, der eigentlich Piechaczyk heißt, verschränken sich das bildend und das klingend Künstlerische sogar noch enger. Der gebürtige Karl-Marx-Städter und heutige Leipziger malt mit dem Pinsel rhythmische Bilder und mit seinen Liedern kleine poetische Klanggemälde. Dass seine Band The Colours und das neue Album „I paint it on a wall“ (Ich mal’s an eine Wand) heißt, ist da nur konsequent. „Ich bin eben Maler und Musiker“, sagt der 27-Jährige. „Die Malerei hat ihren Farbklang, die Musik ihre Klangfarbe. Beides hat dieselben Eigenschaften: hell, dunkel, harmonisch, disharmonisch.“

Keine Schrammel-Klischees

Obwohl sich die Genres in Pieks Schaffen durchdringen, ist die Musik doch anders als seine tendenziell wilde und eher abstrakte Malerei. „Klassisch“ wäre zwar übertrieben, aber nicht ganz falsch: Gäbe es da nicht seine jungenhaft hohe und trotzdem sehr ausdrucksvolle Stimme, man könnte den Multiinstrumentalisten für ein groß gewordenes Kind der Neunziger halten. Über einer Grundierung aus gitarrenlastigem Indie-Pop schwingen sich hier und dort Streicher, ein Piano, sogar ein Saxofon in die Höhen, schlagen Rhythmen vertrackte Haken und entziehen sich dem allzu Eingängigen. Doch sorgt eine wohlproportionierte Dosis bodenständiger Abgeh-Rock dafür, dass hier nichts abhebt, auffliegt und davon.
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